Expansion in Indien: Reckitt Benckiser kauft Pharmaunternehmen
Der britische Konsumgüterhersteller Reckitt Benckiser investiert umgerechnet 538,8 Mio. Euro in Paras Pharmaceuticals aus Indien. Reckitt-Benckiser-Chef Bart Becht bezeichnete die Übernahme gestern als wichtigen Schritt.Becht rechnet mit mehr Wachstum im Sektor für Gesundheits- und Pharmaprodukte. Mit Paras Pharmaceuticals weitet der britische Konzern, der unter anderem das Aknemittel Clearasil herstellt, seine Schwellenmarktpräsenz deutlich aus. Außerdem verdeutlicht das Geschäft das wachsende Interesse globaler Konsumgüterunternehmen an den weltweit am schnellsten wachsenden Pharmamärkten. „Es schafft eine beträchtliche Healthcare-Sparte in Indien, einem der Healthcare-Märkte mit dem größten Potenzial weltweit, und bringt uns eine Reihe neuer, führender Marken“, sagte Becht.
Bislang gehörte Paras Pharmaceuticals den Finanzinvestoren Actis und Sequoia Capital sowie dem Unternehmensgründer Girish Patel. Das Sagen hatte der Mehrheitseigner Actis, der 63 Prozent der Anteile hielt. Das indische Unternehmen stellt eine Reihe von rezeptfreien Schmerzmitteln her. Im laufenden Geschäftsjahr will Paras Pharmaceuticals umgerechnet etwas mehr als 66 Mio. Euro Umsatz erwirtschaften.
Indiens starkes Wirtschaftswachstum hat vor allem in der schnell wachsenden Mittelschicht die Nachfrage nach Gesundheitsprodukten und Medikamenten angekurbelt. Und auf der Angebotsseite haben die niedrigen Kosten für Forschungs- und Produktionseinrichtungen für eine starke Pharma- und Healthcare-Branche gesorgt.
Im Geschäft mit Arzneimitteln verzeichnete Reckitt Benckiser im dritten Quartal in Schwellenländer schnelles Wachstum. Dadurch konnte der Konzern das schwächere Geschäft in Europa und den USA angesichts des härteren Wettbewerbs ausgleichen.
Reckitt Benckiser ist nicht das erste ausländische Unternehmen, das dieses Jahr in Indien aktiv geworden ist. Der amerikanische Pharmakonzern Abbott Laboratories kaufte im Mai für 3,7 Mrd. Dollar Piramal Healthcare. Andere Unternehmen haben Partnerschaften geschlossen, etwa der US-Konzern GlaxoSmithKline mit Dr. Reddy’s Laboratories oder Pfizer mit Aurobindo und Claris Lifesciences. „Im Lauf des kommenden Jahres dürften wir noch mehr solche Geschäfte erleben, denn der indische Markt für Pharma- und Gesundheitsprodukte ist für internationale Unternehmen äußerst interessant“, sagte Sanjay Singh von der Beratungsgesellschaft KPMG.
„Indien bietet erhebliche Wachstumschancen, denn der dortige Pharma- und Gesundheitssektor wächst jährlich rund 15 Prozent, während das Wachstum in den Industrieländern vor sich hin dümpelt“, sagte Singh.
Reckitt Benckiser ließ sich bei der Übernahme von JP Morgan beraten, die Paras-Führung wurde von Morgan Stanley beraten. Die Aktie der Briten schloss gestern 1,8 Prozent im Plus und notierte bei 3573 Pence.
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FTD.de, 14.12.2010
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