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Merken   Drucken   07.04.2011, 22:01 Schriftgröße: AAA

   

Hauptstadt-Drehkreuz BBI: Airport Berlin buhlt um Fernreisende

Exklusiv Mit Langstreckenflügen lässt sich mehr Geld verdienen als mit der Kurz- und Mittelstrecke. Das Segment soll jedes Jahr um 25 Prozent wachsen, sagt der Chef der Berliner Flughäfen, Rainer Schwarz, im FTD-Gespräch. von Jennifer Lachman 
Der Chef des neuen Hauptstadtflughafens Berlin Brandenburg International (BBI) will künftig vor allem mithilfe von lukrativen Langstrecken wachsen. Im vergangenen Jahr flogen ab Berlin zwar nur 1,1 Millionen Passagiere - und damit jeder 22. Fluggast - zu einem Ziel außerhalb Europas. Allerdings entsprach dies schon einer Steigerung von 25 Prozent zum Vorjahr. "Das ist das Wachstum, das wir uns auch für die kommenden Jahre vorstellen", sagte der Chef der Berliner Flughäfen, Rainer Schwarz, der FTD. Tegel und Schönefeld werden im Juni 2012 zum BBI zusammengelegt.
Flughafen Berlin Brandenburg International in Berlin-Schönefeld ...   Flughafen Berlin Brandenburg International in Berlin-Schönefeld aus der Vogelperspektive
Schwarz hofft, dass er nach dem geplanten Beitritt von Air Berlin  zur Luftfahrtallianz Oneworld im April 2012 mehr als die aktuell zwölf Langstreckenziele anbieten kann: "Oneworld-Mitglieder wie Cathay Pacific  oder Qantas  müssen sich jetzt überlegen, ob sie nach Deutschland in eine Sackgasse fliegen wollen - oder nach Berlin, wo Air Berlin Weiterflüge anbietet." Die Australier fliegen derzeit direkt nur Frankfurt an, das Drehkreuz des Air-Berlin-Rivalen Lufthansa .
Der 54-Jährige, dessen Vertrag kürzlich um weitere fünf Jahre verlängert wurde, richtet die Berliner Flughäfen neu aus. In der Vergangenheit wuchs vor allem Schönefeld: Low-Cost-Fluglinien wie Germanwings und Easyjet brachten eine wachsende Zahl von Touristen in die Stadt. Die Nachfrage von Geschäftsreisenden hingegen war traditionell geringer als etwa in Frankfurt oder München, weil in Berlin weniger Konzerne ihren Sitz haben. Nun aber wächst vornehmlich - auch wegen der neuen Flugsteuer, die vor allem bei preissensiblen Kunden durchschlägt - der stadtnähere Flughafen Tegel. Diesen fliegen Netzwerklinien wie die Lufthansa an.
Kursinformationen und Charts
  Air Berlin 3,15 EUR  [0.039 +1,25%
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"Die Regierung entfaltet ihre Funktion - mit allem, was dazugehört" , sagte Schwarz. Als Beispiel für die Anziehungskraft der Hauptstadt sieht er einen Kongress, für den zuletzt tausende Internisten nach Berlin reisten: "Die Damen und Herren Mediziner kommen wohl eher nicht mit Low-Cost-Airlines hierher geflogen." So stieg im ersten Quartal die Zahl der Passagiere in Tegel um 11,4 Prozent auf 3,5 Millionen. Schönefeld stagnierte bei 1,5 Millionen Fluggästen.
Schwarz will diesen Trend für sich nutzen, denn durch das bessere Streckennetz gewinnt nicht nur sein Flughafen international an Bedeutung. Zudem ist zu erwarten, dass die zahlungskräftigeren Kunden mehr Geld in den Läden des Terminals lassen. Bei seinem Plan wird er künftig womöglich von beiden großen deutschen Fluglinien hofiert: Angesichts der Air-Berlin-Pläne ist jetzt auch die Aufmerksamkeit bei der Lufthansa gestiegen. Eine eigens eingerichtete Arbeitsgruppe analysiert derzeit, ob der Marktführer Berlin vernachlässigt. Bis zum Sommer rechnet Schwarz mit Ergebnissen: "Einer gewissen Logik würde entsprechen, wenn die Lufthansa hier ihre Markenpräsenz aufbauen würde." Unter ihrer Dachmarke fliegt die Lufthansa aktuell nur acht Ziele an; den Rest überlässt sie Töchtern wie Austrian Airlines oder Germanwings. Air Berlin ist mit 50 Destinationen vertreten.

Teil 2: Ambitionierte Ziele auch für das Non-Aviation-Geschäftsfeld

  • © 2011 Financial Times Deutschland
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