Gernot Kulis' Solo-Premiere: Tschau mit Au

Ö3-Comedian Gernot Kulis zeigte im Palais Nowak sein erstes Solo-Programm "Kulisionen". Die Pointen, so sie kamen, waren tief.

Letztes Update am 18.03.2011, 18:09

porträtfoto Gernot Kulis: Ö3-"Callboy" und Comedy-Hirte auf Solo-Pfaden
Auf der Habenseite: Hans Krankl ist lustig. Der grantige "Hansee", der sich aus "Dschesolo" meldet und den Stimmenimitator Gernot Kulis "Rotzpipn" schimpft. Krankl sollte Tantiemen verlangen. Auch Okay: Kulis' Kindheitstrauma angesichts der Zeichentrickserie "Perrine". Sie sei Schuld an den Verhaltensauffälligkeiten des späteren Ö3-"Callboy".

Sonst gab es wenig zu lachen bei der Premiere von Kulis' erstem Solopragramm "Kulisionen" im Palais Nowak. Es war lang (mit Pause zwei Stunden) und oft fad, ein dramaturgischer Bogen nicht zu erkennen.
Die Ausführungen über das Thema Tauchen zogen sich. Die Pointen, so sie kamen, waren tief: Was Haie besonders anzieht, ist Blut. Somit sollten Frauen zu bestimmten Zeiten nicht tauchen gehen. Schon damals in der Schule nicht lustig, als pickelige Buben so was erzählten. Traurig: Späße, die daraus bestehen, dem Wort "Uhrenumstellung" den Buchstaben "H" voranzustellen. Gut, dass den Weisheiten über Mentalitätsunterschiede zwischen Österreichern und Arabern ein Anflug von Selbsterkenntnis folgt: "Ich denk' nicht immer alles zu Ende."

Nicht jede Pointe war tief. Viele nur altbacken. Witze über Richard Lugner, Dominic Heinzl, Josef Fritzl. Betrachtungen zum Thema: Wie Frauen so sind. Immer prophylaktisch beleidigt. "Jawoll"-Rufe aus dem Publikum. Passendes Schlusswort von Professor Kaiser: Tschüss mit Ü. Tschau mit Au.

KURIER-Wertung: *** von *****