Samstag, 9. April 2011

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ServusTV startet "Terra Mater" mit BBC-Doku

Der Privatsender ServusTV startet heute, Mittwoch, die neue Doku-Leiste "Terra Mater" mit dem BBC-Mehrteiler "Planet der Menschen".

Letztes Update am 06.04.2011, 11:53

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Ein FIscher balanciert während der Monsun-Zeit über den reißenden Mekong. Bemerkenswerte Bilder: „Planet der Menschen“ zeigt Aufnahmen, die man nicht vergessen wird. Etwa von jenem Fischer, der während der Monsun-Zeit über den reißenden Mekong balanciert.
Nicht jede Vision, die Dietrich Mateschitz kraft seiner Red-Bull-Milliarden in die Realität stampft, erfreut sich ungeteilter Beliebtheit. Selbst im fernen Thailand (dem Red-Bull-Mutterland) sind T-Shirts mit dem Aufdruck "Dead Bull" Massenware. Die Neidgesellschaft kennt keine Grenzen.

Mateschitz' ehrgeiziges und noch lange nicht kostendeckendes Projekt "Privatfernsehen" jedoch wurde und wird nicht nur respektiert, sondern mit Lob überschüttet: Mit ServusTV lancierte der Red-Bull-Konzern im Oktober 2009 einen Sender, der zwar privat agiert, aber öffentlich-rechtlich programmiert. Sprich: Das televisionäre Futter aus der Dose lässt in seiner Hochwertigkeit selbst den öffentlich-rechtlichen ORF (mit all seinen Privatsender-Tendenzen auf ORFeins) blass aussehen. Erst recht, seit Ende 2010 publik wurde, dass Mateschitz dem ORF ein Filetstück herausschneiden wolle. Was er dann auch tat. Er holte nach der "Land der Berge"-Truppe auch die "Universum"-Redaktion unter der Leitung von Walter Köhler in sein Red Bull Media House.


Natur, Wissenschaft und Geschichte

Walter Köhler, nach eigenem Bekunden "froh, dass ich jetzt frei und politisch unabhängig arbeiten kann", hat sich in weiterer Folge mit der Produktionsfirma Terra Mater Factual Studios neu aufgestellt, um nicht nur, aber vor allem ServusTV mit Dokumentationen aus den klassischen Genres Nature, Science und History zu beliefern. Der Privatsender wiederum öffnet dafür ab heute jeweils mittwochs um 20.15 Uhr ein Fenster namens "Terra Mater", quasi als Gegenstück zum "Universum" des ORF.

"Wir haben zwar einen Output-Deal mit ServusTV , aber grundsätzlich sind wir als Produktionshaus nach allen Seiten offen", sagt Walter Köhler zum KURIER.
Gleich zur Premiere von "Terra Mater" konnte der bullige Naturfilm-Guru einen Coup landen: Von der BBC erwarb er die Erstausstrahlungsrechte für den Achtteiler "Planet der Menschen". Dieser besticht nicht nur durch seine gewaltigen, von ServusTV in Full-HD ausgestrahlten Bilder, sondern auch durch die Tiefe an Recherche, die die einzigartigen (Moment-)Aufnahmen erst möglich machte.


Leben unter schwierigen Verhältnissen

Jede der acht Folgen porträtiert Menschen, die gelernt haben, sich an widrigste äußere Bedingungen anzupassen. Im ersten Teil sind es solche, die an Flüssen leben.
Die BBC -Filmer fanden etwa einen Fischer, der wie ein Seiltänzer (mit Flip-Flops) über die tosenden Wassermassen des Mekongs zur Monsun-Zeit balancieren muss, um sein Angelrevier zu erreichen. Oder indische Flussbewohner, die lebende Brücken aus Baumwurzeln bauen; oder Kinder mit dem gefährlichsten Schulweg der Welt - ihr Sechs-Tage-Marsch führt über einen zugefrorenen Fluss am Fuße des Himalaja. Walter Köhler werkt derweil - frei von Gefahren, nicht aber von Zeitdruck - an den ersten Eigenproduktionen für "Terra Mater", 2011 will er noch fünf bis zehn Filme auf Sendung bringen.

Vorgeschichte: Vom ORF zu ServusTV

Im Oktober 2010 kündigte sich ein in der österreichischen Fernsehgeschichte einzigartiger Exodus an: Dem ORF drohte, eine komplette Redaktion verlustigt zu gehen. Per Jahreswechsel 2010/2011 wurde er dann vollzogen - Walter Köhler folgte mitsamt seiner eingespielten "Universum"-Mannschaft dem Lockruf von Dietrich Mateschitz.

Köhler gründete mit Terra Mater Factual Studios eine Tochterfirma des Red Bull Media House, um u. a. Mateschitz' Privatsender ServusTV mit hochwertiger Doku-Ware zu versorgen. Wie wichtig in dieser Branche ein fein gesponnenes Netzwerk an Kontakten ist, ist allein daran abzulesen, dass Köhler zum heutigen Start von "Terra Mater" auf ServusTV den BBC -Mehrteiler "Planet der Menschen" exklusiv erwerben konnte.

Die Lücke, die der Abgang der "Universum"-Redaktion im ORF hinterlassen hat, konnte bis heute nicht geschlossen werden. Köhlers Nachfolger Andrew Solomon ist noch immer darum bemüht, ein neues Team zu bilden.

Letztes Update am 06.04.2011, 11:53

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Artikel vom 05.04.2011 15:00 | KURIER | Dietmar Pribil | « zurück zu KULTUR


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