Der neue Opel-Chef: Karl-Friedrich Stracke
Karl-Friedrich Stracke wurde vom Opel-Aufsichtsrat zum neuen Chef des defizitären deutschen Autobauers gewählt. Ein Portrait.
Letztes Update am 11.04.2011, 16:10
Neuer Opel-Lenker: Der Hesse Karl-Friedrich Stracke.
Zwei Wochen später als geplant war es am Montag so weit: Karl-Friedrich Stracke wurde vom Opel-Aufsichtsrat zum neuen Chef des defizitären deutschen Autobauers gewählt. Der 54-Jährige folgt damit auf den Briten Nick Reilly, der Aufsichtsratschef wird und weiterhin das Europa-Geschäft der Opel-Mutter General Motors führt.
Anders als Sanierer Reilly soll Stracke den Konzern mit Innovationen auf den Erfolgsweg zurückführen. Die Voraussetzungen dazu hat er. Der ausgebildete Ingenieur, der auch ein Studium der Betriebswissenschaft vorzuweisen hat, war zuletzt Chefentwickler bei GM. Unter seiner Führung erblickten neue Fahrzeuge wie etwa die Elektromodelle Opel Ampera und Chevrolet Volt das Licht der Welt.
Stracke kennt Opel und GM wie seine Westentasche. Mit 23 Jahren startete er bei Opel im Bereich Rohkarosserie, 1984 wurde er Manager in der Karosseriekonstruktion. 1991 übernahm er dort die Leitung. 1995 wurde er zum Fertigungsdirektor des Bochumer Werks bestellt, später hatte er unter anderen die Verantwortung für die gesamte Opel-Produktentwicklung inne.
Seine nunmehrige Bestellung verzögerte sich, da die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat Befürchtungen hatten, dass Reillys starke Position zu weiteren Einsparungen und einer stärkeren Abhängigkeit von der Detroiter Konzernzentrale führen könnte. GM konnte offenbar diese Ängste glaubhaft zerstreuen.
Der verheiratete Stracke, Vater von zwei Kindern, muss nun Opel, wie von GM vorgegeben, nach einem Minus von 500 Millionen Euro heuer im nächsten Jahr in die schwarze Zahlen führen. Dies soll mit neuen Modellen und dem Abbau von 8000 der 48.000 Jobs gelingen. Angesichts der Aufgaben dürfte Stracke in den nächsten Monaten wenig Zeit für seine Hobbys Lesen und Sport bleiben.
Letztes Update am 11.04.2011, 16:10
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