Die neue Philosphie bei Rapid
Neuer Spaß an der Freud’ bei Rapid: Zoran Barisic erklärt im KURIER, was sich im Training nach Pacults Abgang ändert.
Letztes Update am 12.04.2011, 23:01
Fotostrecke: 18 Bilder Ansprache: Zoran Barisic (in Rot) will als Rapid-Trainer näher dran sein an den Spielern.
- Hauptartikel
Die Philosophie von Rapids Interims-Trainer - Hintergrund
Nach Pacults Abgang bleibt es skurril - Pacults peinlicher Abgang
- Pacults legendäre Interviews
- Kommentar
Alles balletti: Klassischer Selbstfaller - Anstoß: Total bekloppt
- Infografik
Die Rapid-Trainer seit 1979 - Porträt
Zoran Barisic - Analyse
Rapid: Neustart mit den Finalisten
Die erste Amtshandlung von Zoran "Zoki" Barisic hatte Symbolcharakter. Und sie kam bei den Spielern besonders gut an. "Ihr seid erwachsene Männer. Ihr sollt wissen, wann trainiert werden wird. Ab sofort gibt es wieder einen Wochenplan mit allen geplanten Terminen", erklärte der Interimscoach.
Unter Vorgänger Peter Pacult hatten die Spieler immer erst am Ende jedes Trainings erfahren, wann sie wieder zu erscheinen haben. Ein Training? Zwei Einheiten? Ein freier Tag? Nur Pacult wusste die Antwort, die sich innerhalb von Stunden auch noch ändern konnte.
Der strenge Ex-Cheftrainer wollte mit dieser - im Profifußball unüblichen, aber durchaus legitimen - Maßnahme erreichen, dass die Spieler geistig ihre Arbeit jederzeit zumindest im Hinterkopf haben. Dass bei den Kickern das Feuer der Leidenschaft für ihre Aufgabe immer brennt.
Einige der Spieler sind über die Jahre im "System Pacult" innerlich aber auch ausgebrannt. Besonders der stetig steigende Anteil der Familienväter unter den Rapidlern litt unter der (bewusst eingesetzten) permanenten Unsicherheit.
Barisic, der im Sommer 2009 von Pacult als Assistent auch deshalb gefeuert wurde, weil er "zu nah dran an der Mannschaft" gewesen sein soll, sieht die Spieler in erster Linie als Menschen, die wieder mehr Freude an ihrem Beruf haben sollten.
Veränderung
Was wird sich unter dem 40-jährigen Wiener, der im Sommer das Traineramt an Rapid-Wunschkandidat Peter Schöttel übergeben soll, noch alles ändern? "Videoanalyse ist als Teil der Trainingsarbeit unerlässlich", erklärt der Europacup-Finalist von 1996, der alle verfügbaren Videodaten zu den nächsten Gegnern von TV-Partner Sky anforderte, um die Mannschaft taktisch präziser vorbereiten zu können.
Pacult setzte nur im Europacup auf Videoanalysen. Spezielles Taktiktraining wurde meist nur vor Spitzenspielen eingesetzt.
Österreichs historisch erster Teamspieler, der einer Gastarbeiterfamilie entstammt, definiert sich auch als Teamplayer. Pacult betonte hingegen stets, dass er alleine entscheidet, weil er auch die alleinige Verantwortung trägt. "Ich habe abgeklärt, dass ich alle im Nachwuchs zur Verfügung stehenden Ressourcen nutzen darf", erzählt Barisic, dessen Co-Trainer Robert Haas nach einer Gallen-Operation noch ausfällt.
Deswegen wurde Barisic am Dienstag auf dem Trainingsplatz von "PRO Rapid"-Trainer Carsten Jancker, der sportlicher Leiter mit Schwerpunkt Nachwuchs werden soll, unterstützt.
Barisic, der zu den größten Förderern von Jimmy Hoffer zählte, betont, dass er in den zwei Jahren als Individualtrainer für Ex-Sportdirektor Hörtnagls Erfindung "PRO Rapid" "sehr viel gelernt" hat: "Diese Entwicklungsphase in der Pubertät ist für die Talente besonders wichtig. Rapid hat einen riesigen Pool an guten Jungen aufgebaut. Ich bin von vielen dieser Talente überzeugt."
Ziele
Hörtnagl hatte im Nachwuchs durchgesetzt, dass die Weiterentwicklung der Spieler wichtiger als die Platzierungen in den Tabellen sei. Barisic weiß freilich, dass im Profigeschäft andere Prioritäten gesetzt werden. Besonders bei Rapid. "Die Qualifikation für den Europacup muss das Ziel sein. Am Samstag in Innsbruck soll dafür der erste Schritt gesetzt werden", sagt Barisic. "Und ich spüre, dass die Spieler voll mitziehen."
Letztes Update am 12.04.2011, 23:01
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