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Merken   Drucken   13.04.2011, 15:22 Schriftgröße: AAA

   

Geringe Rückstellungen: JP Morgan steigert Gewinn um fast 70 Prozent

Trotz schrumpfender Erträge bleibt bei der US-Bank mehr in der Kasse. Getrieben werden die Zuwächse allerdings vor allem vom Rückgang der Risikovorsorge für faule Kredite. Sorgen bereitet weiterhin das Hypothekengeschäft. von Barbara Schäder  Frankfurt
Die US-Bank JP Morgan Chase  hat im ersten Quartal einen Nettogewinn von 5,6 Mrd. Dollar eingefahren. Das entspricht einem Plus von 67 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Pro Aktie erwirtschaftete das Institut einen Gewinn von 1,28 Dollar, Analysten hatten im Schnitt mit 1,12 Dollar gerechnet. Die Erträge der Bank gingen im Vorjahresvergleich allerdings um acht Prozent auf 25,8 Mrd. Dollar zurück. Der Aktienkurs legte im vorbörslichen Handel um gut ein Prozent zu.
Der Streit über Zwangsversteigerungen belastet JP Morgan auch ...   Der Streit über Zwangsversteigerungen belastet JP Morgan auch finanziell
JP Morgan eröffnet die Berichtssaison der großen Wall-Street-Banken. Da das Institut sowohl im Privatkundengeschäft als auch im Investmentbanking breit aufgestellt ist, haben die Ergebnisse Signalwirkung für die gesamten Branche. Bereits vor der Bilanzpressekonferenz hatte JP Morgan angekündigt, für das abgelaufene Quartal eine Dividende von 35 Cent pro Aktie auszuschütten. Überdies will die Bank ihre Anteilseigner mit dem Rückkauf von Aktien im Wert von insgesamt 15 Mrd. Dollar beglücken, die Hälfte davon in diesem Jahr.
Bankchef Jamie Dimon sagte: "Das Konzernergebnis spiegelt ein starkes Quartal im Investmentbanking und eine solide Leistung bei Kreditkartendienstleistungen, im Wertpapierhandel und der Vermögensverwaltung wider." Zugleich räumte er ein, das Privatkundengeschäft werde weiter von den Folgen der Immobilienkrise überschattet. Neben Abschreibungen auf Hypotheken und einer hohen Risikovorsorge belasten auch die Kosten der Rechtsstreitigkeiten über Zwangsversteigerungen die Bilanz.
Risikovorsorge um knapp 6 Mrd. Dollar gesunken
Insgesamt profitierte die Bank aber von einer deutlichen Verbesserung der Kreditqualität. Die Risikovorsorge für faule Darlehen ging auf 1,2 Mrd. Dollar zurück. Noch im vierten Quartal 2010 hatte sie bei 3 Mrd. Dollar gelegen, vor einem Jahr sogar bei 7 Mrd. Dollar.
Größter Ertragsbringer war das Investmentbanking. Mit einem Ergebnis von 2,4 Mrd. Dollar blieb das Kapitalmarktgeschäft nur leicht hinter dem Rekordgewinn von 2,5 Mrd. Dollar im Vorjahesquartal zurück. Allerdings sanken auch die Erträge um rund 100 Mio. Dollar.
Mit Kredit- und Debitkarten verdiente die Bank 1,3 Mrd. Dollar. Vor einem Jahr waren in diesem Geschäft noch Verluste aufgelaufen. Die Verbesserung ist allerdings hauptsächlich dem Rückgang der Risikovorsorge von 3,5 Mrd. Dollar im Vorjahresquartal auf jetzt 226 Mio. Dollar zu verdanken. Gleichzeitig sanken die Erträge um zehn Prozent.
Die größten Zuwächse waren im Geschäft mit Firmenkunden und Unternehmensbeteiligungen zu verzeichnen: Mit 722 Mio. Dollar hat sich der Gewinn in diesem Bereich gegenüber dem Vorjahresergebnis mehr als verdoppelt. Auch in der Vermögensverwaltung legten die Gewinne im Vorjahresvergleich kräftig zu, sie stiegen von 392 auf 466 Mio. Dollar.

Teil 2: Verbraucherkredite belasten Privatkundengeschäft

  • FTD.de, 13.04.2011
    © 2011 Financial Times Deutschland
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