Hohe Kosten: Google wirft das Geld mit vollen Händen raus
Anleger bereiten dem neuen Chef einen kühlen Empfang. Der Internetkonzern verfehlt mit seinem Quartalsergebnis die Erwartungen von Analysten - vor allem wegen hoher Personalkosten. Kritiker bemängeln eine fehlende Strategie.Wegen verstärkter Neueinstellungen und damit verbundener höherer Kosten ist das Quartalsergebnis des Internetkonzerns Google im ersten Quartal hinter den Erwartungen der Analysten zurückgeblieben. Die Aktie ging im nachbörslichen Handel auf Sinkflug und notierte mehr als fünf Prozent im Minus bei 547,87 Dollar.
Die Ausgaben des weltgrößten Suchmaschinenbetreibers schossen in den ersten drei Monaten um 54 Prozent in die Höhe und erreichten 2,84 Mrd. Dollar. Dagegen wirkte der Umsatzsprung um 29 Prozent geradezu klein. Der Konzern hat in dem Quartal 2000 Mitarbeiter angeheuert und will seine Belegschaft im Laufe des Jahres um insgesamt 6000 Angestellte aufstocken. Zugleich zahlt das Unternehmen seit Jahresbeginn zehn Prozent mehr Gehalt. Abgesehen davon ist Google auf Einkaufstour und hat sich zuletzt mit Marketingspezialisten und technologischer Expertise verstärkt.
Der neue Konzernchef Larry Page äußerte sich während einer Telefonkonferenz nach Börsenschluss am Donnerstag nur kurz zum Geschäftsergebnis und ging Nachfragen nach seiner Wachstumsstrategie aus dem Weg. Der 38-Jährige hat vor kurzem vom langjährigen Boss Eric Schmidt das Ruder übernommen.
Analysten verschnupft
Analysten reagierten verärgert: "Ich hoffe sehr, dass er mit der Zeit seine Strategie etwas klarer vorstellt", sagte Jim Tierney, Chef-Investmentstratege beim Vermögensverwalter WP Stewart, der Anteile an Google hält. "Die Ausgaben wachsen schneller als der Umsatz und einige Leute sind doch sehr überrascht, wie bereitwillig der Konzern Geld ausgibt", sagte Colin Gillis von BGC Partners.
Bisher ist es das Suchmaschinengeschäft, das Google reich macht. Firmen zahlen für Werbung, die sie bei den Suchergebnissen platzieren. Doch Google drängt in immer mehr Geschäftsfelder. So ist sein Handybetriebssystem Android mittlerweile der schärfste Gegner für Apples iPhone und mit seinem Computerbetriebssystem namens Chrome OS will Google den Softwareprimus Microsoft mit seinem Windows angreifen. Auch die Videoplattform Youtube gehört zum Imperium.
Nur ein Bruchteil des Umsatzes entfiel auf die neuen Spielwiesen. Was indes bereits gutes Geld abwirft, sind die grafischen Werbebanner, die Google vermarktet. Dabei stößt der Konzern immer tiefer in ein Feld vor, das klassischerweise vom Rivalen Yahoo beackert wird.
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FTD.de, 15.04.2011
© 2011 Financial Times Deutschland
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