Dienstag, 21. Dezember 2010

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In 80 Arbeitstagen um die Welt - der Blog zur Serie Weblog

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Welt-Reise, Tag 6

Zwei KURIER-Reporter reisen in 80 Arbeitstagen um die Welt. Und berichten von unterwegs über erfolgreiche österreichische Exporteure

Mario Lang Unmöglich! 150 Millionen Nigerianern kann es nicht gut gehen. So viele Menschen können nicht wenigstens ein Mindestmaß an Wohlstand genießen. Das geht sich rein rechnerisch nicht aus. So ist diese Welt. Damit das auch so bleibt und niemand auf die Idee kommt, sich mehr als notwendig zu beklagen, gibt es unter anderem die Religion. Licht am Ende des Tunnels: Egal ob Christen oder Moslems, die Nigerianer sind extrem gläubig. Kaum jemand kann es sich leisten, am Sonntag nicht in die Kirche zu gehen. "Life is a smile!" Heißt es auf einem Plakat auf der Express Road in die Provinzstadt Ibedan (geschätzt auf neun Millionen Einwohner). "Wenn du den Himmel nicht erreichst, wo wirst du hingehen?" Steht auf einem anderen. Das Geschäft mit der Angst blüht. Auch hier.

Da wollte sich auch unser Rudl nicht zwei Mal bitten lassen. Doch auf dem Weg in die Massen-Messe wurde er schlecht gebrieft. Jemand hat ihm anvertraut, dass die Messe um elf Uhr beginnen soll. Doch das war schlichtweg falsch. Der Mega-Event hat an diesem Sonntag bereits um sechs Uhr in der Früh begonnen. Um zehn Uhr war er zu Ende. Halleluja! Somit hat Rudl auch ein Mega-Verkehrschaos versäumt. Denn zu einer Predigt in der Prayer City der Redeemed Church of God kommen manchmal mehr als eine Million Menschen. Die Predigt wird in mehrere Kirchen übertragen. Kirchen in unserem Verständnis sind das nicht. Viehhallen würde eigentlich besser passen. Die Halle, in die es den Rudl gezogen hat, ist so groß wie 30 Fußballfelder. Und das Licht am Ende der Halle ist verdammt klein.

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Welt-Reise, Tag 5

Zwei KURIER-Reporter reisen in 80 Arbeitstagen um die Welt. Und berichten von unterwegs über erfolgreiche österreichische Exporteure

Mario Lang Ankunft in Lagos, Nigeria, dem New York Westafrikas, wie manche Menschen hier sagen, ohne je in New York gewesen zu sein. Was aus dem klimatisierten Auto sofort auffällt: Jede Einfahrt zu einem Haus ist ein Arbeitsplatz. Manchmal stehen oder sitzen auch fünf Männer in der Gegend herum. Und bewachen, hm, was eigentlich? Vor den rot geschalteten Ampeln dienen selbsternannte Verkäufer Wasser, Sprite, Cola, Erdnüsse, Ramsch, Zeitungen usw. an.

Längst ufert die Hafenmetropole im Golf von Guinea an allen Enden aus, schon ist sie auf dem Weg, die größte Megacity Afrikas zu werden. Die, die hier ihr Glück versuchen, kommen aus dem ganzen Land und auch aus den Nachbarstaaten nach Lagos, in der Hoffnung, hier ihrer Armut zu entfliehen. Die Wenigsten schaffen das.

In Nigeria herrscht ein System, das kapitalistischer nicht sein könnte: Jeder, der auf der Straße - als einer von Zigtausenden - irgendetwas feilbietet, oft in einer selbst zusammengezimmerten Holzbox, ohne reale Aussicht auf ein richtiges Einkommen, ist Unternehmer. Und gilt daher nicht als arbeitslos. Es reichen wenige Stunden in Lagos, schon kann man jeden Wiener Augustin-Verkäufer aus Nigeria ein bisserl besser verstehen.

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Welt-Reise, Tag 4

Zwei KURIER-Reporter reisen in 80 Arbeitstagen um die Welt. Und berichten von unterwegs über erfolgreiche österreichische Exporteure

Mario Lang Guten Morgen, Marrakesch! Die Lustenauer Künstlerin Imelda Wachter hat in der Altstadt eine kleine Pension eingerichtet. Riad Honey heißt sie. Traumhaft schön ist sie. Besonders beeindruckt der stilvoll renovierte Innenhof (im Arabischen "Riad" genannt). Hier konnten wir am lauen Vorabend noch ein Weilchen ausschnaufen, einen Tee trinken, die Ruhe als Kontrast zu den lautstarken Gassen draußen wahrnehmen und das wolkenfreie Himmelszelt betrachten.

Auch die acht Gästezimmer wurden mit viel Fingerspitzengefühl eingerichtet. Kein Accessoire ist zu viel, auch keines zu wenig. Und heute, morgen, da wartet bereits ein gedeckter Tisch auf der sonnigen Terrasse, und dazu ein Rundum-Blick, der über die Dächer der Medina schweift. Wahrlich, hier ließe sich's leben!

Frau Wachter lebt rund vier Monate pro Jahr in der Stadt mit dem wunderbaren Licht. Im Moment ist sie in Vorarlberg, erklären ihre freundlichen Angestellten. Doch spätestens, wenn die Hauptsaison wieder angeht, will sie wieder zurück sein. Wer kann ihr das verdenken!

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Welt-Reise, Tag 3

Zwei KURIER-Reporter reisen in 80 Arbeitstagen um die Welt. Und berichten von unterwegs über erfolgreiche österreichische Exporteure

Mario Lang Lange sitzen sie manchmal auf Flughäfen und in Flugzeugen fest. Umso schöner: Die kleinen Freuden der Exporteure. Zum Beispiel eine Fahrt, zwischendurch, mit dem Allradwagen über die gut ausgebauten Neben- und Passstraßen des Atlas-Gebirges.

Selbst mit einem betagten Mercedes aus den 1970er-Jahren ist die Überquerung des nordafrikanischen Bergmassivs grundsätzlich möglich. Bestechend ist auch die Infrastruktur entlang der Straßen: In jedem Dorf kann man einen Tee trinken, eine Kleinigkeit essen, Souvenirstücke kaufen oder auch ein Zimmer mieten. Und doch ist der Reisende hier noch einigermaßen weit vom Massentourismus entfernt.

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Welt-Reise, Tag 2

Zwei KURIER-Reporter reisen in 80 Arbeitstagen um die Welt. Und berichten Tag für Tag über interessante österreichische Exporteure

Mario Lang Dies ist eine reale Geschichte über Gastarbeit, vor allem über Gastfreundschaft: Bald nachdem sich Gertraud Völkl, Eigentümerin eines gleichnamigen Reformhauses auf der Landstraßer Hauptstraße in Wien 3, dazu entschieden hatte, keinen Infarkt zu erleiden, öffnete ihr die Familie Laachir ihr Haus. Ihre Garage. Und ihre Herzen. Das war vor sechs Jahren. "Ich wurde hier wie eine Tochter aufgenommen", erinnert sich Völkl.

Im Süden Marokkos nahm sich die viel beschäftigte Unternehmerin eine Aus-Zeit. Im Rosental im Großraum Ouarzazate, eine knappe Flug- oder sechs Allrad-Auto-Stunden südlich von Casablanca, half sie den Laachirs bei der Rosenernte - und sich selbst, wieder zur Ruhe zu kommen.

In der Ruhe liegt die Kraft, heißt es. Doch Gertraud Völkl, heute 55, ist keine, die sich lange ausruhen kann. Bald kam sie neben den Rosen mit einem Öl in Berührung, das ihre Gastfamilie als "das schwarze Gold Marokkos" bezeichnete. Es treibt keine Benzinmotoren an - so wie die Öle in den anderen Ländern der arabischen Liga. Doch es mundet auf Salaten, und soll in Cremen auch der Haut fein tun. Angeblich hat das Arganöl auch mehrere Heilwirkungen. Ideal also für jedes Reformhaus!

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Welt-Reise, Tag 1

Zwei KURIER-Reporter reisen in 80 Arbeitstagen um die Welt. Und berichten von unterwegs über erfolgreiche österreichische Exporteure

Mario Lang In 80 Arbeitsagen um die Welt ist zuallererst eine logistische Herausforderung: Soll man 80 Unterhosen einpacken? 80 Paar Socken? 80 Rasierklingen? Und wie viele Hosen, Schuhe, Sommerhemden, Winterjacken, Notizhefte, Visitkarten, Medikamente für die Reiseapotheke? Die Einzigartigkeit des bevorstehenden Unterfangens wirft vorab auch einzigartige Fragen auf.

Alle haben sie gesagt: Wir beneiden euch! Und: Passt gut auf euch auf! Und: Kommt wieder gut zurück. Doch keiner konnte einem sagen, wie viele Unterhosen man mitnehmen soll. Auch nicht der sonst so kompetente Herr von der Firma Visumkurier. Er ließ uns immerhin aufatmen. Das Visum für Libyen ist tatsächlich noch fünf Minuten vor zwölf ausgestellt worden. Am Ende gingen auch noch die beiden gar nicht so großen Koffer zu. Welche Freude, es geht los!

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Welt-Reise: They are from Austria

Zwei KURIER-Reporter werden in 80 Arbeitstagen um die Welt reisen. Und täglich über erfolgreiche österreichische Exporteure berichten

KURIER grafik Nur noch wenige Stunden, dann fliegen wir ab. Unsere erste Station: Marokko, Nordafrika. Irgendwo auf dem Weg von Casablanca über das Atlas-Gebirge in den Süden des Landes sollen wir Frau Gertraud Völkl treffen. Die Wiener Unternehmerin führt in Wien auf der Landstraßer Hauptstraße eine Drogerie. Ist eine von jenen wenig bekannten, dafür umso leidenschaftlicher agierenden Landsleuten, die in den Export investiert haben. Und in der Welt draußen schöne Erfolge erzielen.

Frau Völkl wird uns dann - wenn alles klappt - in ein kleines Dorf geleiten, wo sie gemeinsam mit dort ansässigen befreundeten Familien extrem wertvolles Arganöl gewinnt.

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Foto vom Autor Digital Workroom Administrator Zwei KURIER-Reporter reisen in 80 Arbeitstagen um die Welt.
Uwe Mauch (Text) und Mario Lang (Bilder) berichten in ihrem täglichen Blog über österreichische Exporteure.






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