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XTB Tradingcup 2011
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  FTD-Serie: XTB Trading Cup 2011

Wertpapiergeschäfte sind wieder in Mode, die Anleger zeigen sich vom Schock der Finanzkrise gut erholt. Überraschenderweise sind viele von ihnen sogar wieder an hoch spekulativen Investments interessiert. Wir nehmen dies zum Anlass für ein Online-Spezial, das die wichtigsten Anlageprinzipien vorstellt und erläutert.

Merken   Drucken   14.04.2011, 18:19 Schriftgröße: AAA

   

Kurventechnik: Wie man das Potenzial von Aktien mithilfe der Charttechnik beurteilt

Der Kursverlauf einer Aktie wirkt auf den ersten Blick oft komplett zufällig. Meist scheinen die Kurse chaotisch und kaum vorhersagbar. Wer aber genauer hinschaut, erkennt Muster, die sich in verschiedenen Märkten auffallend ähneln und vor allem wiederholt auftreten. von Andreas Büchler
Die Chartanalyse untersucht diese Phänomene und schafft es damit, vielversprechende Einstiegs- oder Ausstiegszeitpunkte zu finden. Aber noch wichtiger ist die Fähigkeit der Technischen Analyse, einen Markt zu beschreiben: Simple statistische Werkzeuge wie die Bildung von Mittelwerten helfen dabei, eine Tendenz hinter dem Rauschen und den ungeordneten Tagesschwankungen der Kurse zu entdecken. Sie decken Übertreibungen auf und blenden Zufallsbewegungen aus, um einen möglichst objektiven Blick auf den dahinter liegenden mittelfristigen Bewegungsimpuls zu ermöglichen.
Klarheit im Begriffswirrwarr
Wer genauer hinschaut, erkennt Muster in der DAX-Kurve   Wer genauer hinschaut, erkennt Muster in der DAX-Kurve
Die beiden Begriffe Charttechnik und Chartanalyse bedeuten nahezu das Gleiche, nämlich die grafische Darstellung von Zahlenreihen und deren Auswertung. Dabei handelt es sich in der Regel um Kurse aus der Vergangenheit, zumeist von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen oder Anleihen - man spricht deshalb auch von Preishistorien. Zur Vereinfachung sprechen wir im weiteren Verlauf immer von Aktien, gemeint sind aber auch die anderen Anlageklassen. Daneben lassen sich auch Zusatzinformationen wie beispielsweise die gehandelten Umsätze einer Aktie sich grafisch darstellen und analysieren.
Die Technische Analyse hingegen ist ein Überbegriff, der sowohl die Charttechnik umfasst als auch eine Vielzahl weiterer statistischer Analysemethoden. Dazu zählen etwa die Sentimentanalyse, also eine Auswertung von Stimmungsindikatoren wie zum Beispiel des Anlegervertrauens.
Was alles zur technischen Analyse gehört
Die Programmierung von Handelssystemen gehört ebenfalls zur technischen Analyse. Handelssysteme versuchen, Geldanlagen nach vordefinierten Regeln zu steuern - ein einfaches, aber populäres Beispiel ist der Relative-Stärke-Ansatz: Kaufe zu Monatsbeginn immer die fünf Aktien aus dem DAX, die im Vormonat die beste Performance erzielt haben. Diese Methode ist - in einer etwas komplexeren Ausgestaltung - sogar Untersuchungsgegenstand zahlreicher wissenschaftlicher Studien mit teilweise beeindruckendem Erfolg. In der Praxis der Vermögensverwaltung hat dieses Konzept in verschiedenen Variationen bereits seit Langem Einzug gehalten.
Auch das Trade-Management, also die Wissenschaft des korrekten Kapitaleinsatzes für eine Position sowie das Money- oder Portfoliomanagement, also die Risikosteuerung des gesamten Depots, gehören zur technischen Analyse. Der Anleger benötigt in der Regel ja auch genaue Informationen über historische Kursbewegungen, um Kennzahlen zur Risikomessung und eine mögliche Rendite exakt ausrechnen zu können.
Chart gegen Fundament
Vor der Verbreitung der Technischen Analyse galt bislang deren Gegenpart, die Fundamentalanalyse, unter Börsianern als einzige seriöse Bewertungsmethode - sie versucht, den wahren Wert eines Unternehmens zu bestimmen, indem etwa Umsätze, Gewinne, Geschäftsperspektiven und die Bilanz ausgewertet werden. Soll ein ganzer Markt oder eine Währung analysiert werden, sind Wirtschaftskennzahlen wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), die Arbeitslosenzahlen oder die Staatsverschuldung wichtig.
Das Problem: Da die Börse die Erwartungen der Marktteilnehmer für die Zukunft widerspiegelt, sind oft nicht die aktuellen Daten, sondern die Schätzungen künftiger Erträge oder Konjunkturdaten maßgeblich. Solche Vorhersagen sind naturgemäß unsicher, wodurch eine zunächst fundamental aussichtsreiche Aktie sich anders entwickeln kann als erwartet.
Die Chartanalyse hingegen konzentriert sich auf Angebot und Nachfrage: Sie beruht auf der Annahme, dass in den Aktienkurs alle entscheidenden Informationen eingehen und dort auch als Erstes abzulesen ist, wenn Anleger damit beginnen, eine Aktie oder einen Markt verstärkt zu kaufen oder zu verkaufen. Es geschieht etwa immer wieder, dass es bei einem Unternehmen zu einem zunächst unerklärlichen Einbruch des Aktienkurses kommt, bis dann einen Tag später eine Gewinnwarnung veröffentlicht wird. Insider wissen in solchen Fällen schon vorher Bescheid und beginnen vor der breiten Masse damit, diesen Titel abzustoßen. Wer den Kurs aufmerksam beobachtet, kann solche Entwicklungen frühzeitig erkennen.

Teil 2: Unterstützung und Widerstand

  • Aus der FTD vom 15.04.2011
    © 2011 Financial Times Deutschland
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    Die Renditen kurzläufiger Anleihen steigen auf über 20 Prozent. Der damit einhergehende Kursverfall markiert einen neuen Höhepunkt der Schuldenkrise. Anlass sind Spekulationen über eine Umschuldung und über eine Blockade der Notkredite für Portugal. mehr

 



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