Der Präsident des Umweltbundesamts (UBA), Jochen Flasbarth, sieht in einem schnellen Ausstieg aus der Kernenergie keinen Schaden für den Klimaschutz. "Es wird in Deutschland mit dem Atom-Moratorium derzeit zwar etwas mehr Kohle verbrannt", sagte Flasbarth im FTD-Gespräch. "Aber das ändert nichts an der europaweit festgelegten CO2-Obergrenze." Die zusätzlichen Emissionen aus deutschen Kohlekraftwerken würden durch den Emissionshandel automatisch anderswo ausgeglichen, sagte Flasbarth.
Keine neuen Kohlekraftwerke
Damit widerspricht der UBA-Präsident Ausstiegskritikern, die in der aktuellen Energiedebatte mit dem Klimaargument für längere Atomlaufzeiten werben. Dieses Argument sei "schlicht falsch", sagte Flasbarth, der einer der wichtigsten Berater von Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) ist. Ab 2017 könne Deutschland auf Atomkraft verzichten, ohne die Versorgungssicherheit zu gefährden. "Bis dahin sind die nötigen Kohle- und Gaskraftwerke gebaut", sagte Flasbarth.