Fremdschämen tut weh
Beim Beobachten einer peinlichen Situation wird ein Schmerzgefühl aktiviert. Forscher haben sich in dem Zusammenhang auch mit deutschen TV-Shows beschäftigt.
Letztes Update am 14.04.2011, 11:02
Das Wort "Fremdschämen" war das Wort 2010.
Wer beim Anblick einer peinlichen Situation zusammenzuckt, den übermannt das Gefühl des Fremdschämens und das ist im Gehirn messbar. Beim Beobachten peinlicher Situationen anderer würden die gleichen Hirnareale aktiviert wie beim Anblick körperlicher Schmerzen eines Mitmenschen, erklärten Sören Krach und Frieder Paulus von der Universität Marburg. Für ihre Mittwochabend im Online-Wissenschaftsmagazin PloS One erschienenen Studie hatten sie Gehirnströme von 32 Menschen untersucht, die Zeichnungen von Menschen in peinlichen Situationen angeschaut hatten.
Eine Fragebogenstudie mit 600 Probanden bestätigte ein weiteres Ergebnis der Messungen: Das Phänomen stellvertretender Scham ist unabhängig davon, ob die betroffene Person selbst die Situation als peinlich wahrnimmt. So tritt das Gefühl des Fremdschämens auch auf, wenn jemand mit offener Hose durch die Fußgängerzone geht, dies selbst aber gar nicht bemerkt.
Fremdschämen zuhause
Ausdrücklich erwähnen die Forscher beim Phänomen Fremdschämen Fernsehsendungen wie "Deutschland sucht den Superstar", in denen sich Kandidaten vor Millionen Zuschauern präsentieren. Sie lieferten Fremdscham dank peinlicher Situationen frei Haus, auch ohne dass die Betroffenen davon selbst etwas mitbekämen, erklärten die Forscher.
Letztes Update am 14.04.2011, 11:02
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