Erste Group verdoppelt Aufsichtsrat-Gagen
Kleinanleger reagieren empört, Erste-Chef Treichl verteidigte die Erhöhung mit wachsender Verantwortung.
Letztes Update am 13.05.2011, 10:08
2,79 Millionen Euro Gage kassierte Andreas Treichl für das Jahr 2010
Die Verdoppelung der Gagen für die Kapitalvertreter im Aufsichtsrat der Erste Group sorgte am Donnerstag für massive Kritik von Kleinaktionären. Die Vergütung für die Aufsichtsräte für das Jahr 2010 wurde von 350.000 Euro im Jahr zuvor auf 700.000 Euro erhöht. Kleinanleger quittierten die Abstimmung in der Hauptversammlung mit lauten Buh-Rufen.
Erste-Chef Andreas Treichl verteidigte die Gagen-Erhöhung damit, dass Aufsichtsratsfunktionen heute wesentlich verantwortungsvollere Positionen als früher seien.
Treichl selbst kassierte für 2010 dank eines wieder höheren Bonus eine Gage von 2,79 Millionen Euro, fast doppelt so viel wie 2009. Er wisse, dass hunderttausende Menschen, die an der Armutsgrenze lebten, schrecklich und total ungerecht empfänden, wie viel Banker verdienten, argumentierte Treichl vor den Anlegern. Gerecht sei es aber auch nicht, wenn Volksmusikstars ein Mehrfaches der besten Opernsängerinnen kassierten. Gerechtigkeit habe da keinen Stellenwert.
Kritik übte Treichl einmal mehr an der Einführung der Bankensteuer. Diese benachteilige die drei größten Banken des Landes, Erste, Raiffeisen und Bank Austria massiv, glaubt der Erste-Chef. Das sei der Regierung aber egal, sie wolle eine hohe Bankenabgabe zur Sanierung des Staatshaushaltes.
Letztes Update am 13.05.2011, 10:08
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