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Kredite: Wenn's zur Tilgung nicht reicht

Fremdwährung: Bei vielen endfälligen Darlehen drohen riesige Finanzierungslücken. Ab jetzt in Raten zahlen, lautet einer der Tipps.

Letztes Update am 29.12.2010, 16:28

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Euro Geschmolzen: Durch die Finanzkrise gab es bei vielen Ansparprodukten statt erhoffter Renditen nur schmerzhafte Verluste.
Das Börsenjahr 2008 wird nicht nur Aktienanlegern in schmerzhafter Erinnerung bleiben. Als Folge der Finanzkrise stürzten die Kurse um durchschnittlich 40 bis 60 Prozent ab. Das ließ auch den Finanzierungsplan so mancher Eigenheimbesitzer und Häuslbauer wie ein Kartenhaus zusammenbrechen. Denn viele der Tilgungsträger, die den Fremdwährungskredit am Ende der Laufzeit abdecken sollen, haben massiv an Wert verloren. Dass das Angesparte in Fonds, Fondspolizzen oder gar Einzelaktien (wie Atrium, vormals Meinl European Land, oder Immofinanz) auf die Hälfte zusammenschmolz, ist bei Weitem keine Seltenheit, berichtet die Arbeiterkammer NÖ. Nicht einmal zehn Prozent der Kreditkunden, die Rat suchen, können Kursgewinne vorweisen. Laut Erste Bank sind zwei Drittel der gewählten Tilgungsträger "unter Wasser".

Auch wenn der Kredit erst in etlichen Jahren fällig ist, ist bei vielen der mehr als 250.000 Betroffenen bereits absehbar, dass sich ihre Tilgungsträger nicht so fulminant erholen können, um die gesamte aushaftende Summe abzudecken. Ein Loch von Zehntausenden Euro droht. Wie kann dieser Gefahr jetzt schon begegnet werden?


Tilgungsträger
Das Ansparprodukt zu wechseln hat keinen Sinn, meinen die Kreditprofis. Wer einen hohen Aktienanteil gewählt hat, sollte dabei bleiben. Nur so bleibt die Chance aufrecht, über die Erholung der Börse einen Teil der Verluste wieder wettzumachen. Ein Wechsel des Tilgungsträgers verursacht zudem zusätzliche Kosten.

Ratenzahlung
Ein gangbarer Weg wäre, den Kreditbetrag künftig durch monatliche Ratenzahlungen abschmelzen zu lassen. Ist das Haushaltsbudget zu knapp, um auch in den Tilgungsträger weiter einzuzahlen, kann dieser "stillgelegt" werden.
Verlängerung Wer darauf hofft, dass die Börsenkurse und damit die Tilgungsträger einfach mehr Zeit brauchen, um sich zu erholen, kann auf eine Verlängerung der Kreditlaufzeit setzen.

Wertpapier-Steuer
Im kommenden Jahr wird, wie berichtet, eine 25-Prozent-Steuer auf sämtliche Kursgewinne mit Wertpapieren eingeführt. Vom erzielten Gewinn hat die jeweilige Bank künftig ein Viertel abzuziehen und der Finanz abzuliefern. Das würde all jene, die etwa in einen Fonds einzahlen, um mit diesem einen endfälligen Kredit abzudecken, besonders schwer treffen. Denn müssen Gewinne künftig mit der Finanz geteilt werden, würde sich die Finanzierungslücke am Ende der Kreditlaufzeit weiter vergrößern. Hier hatte die Regierung aber doch ein Einsehen.

Geplant ist jetzt für all jene, die einen Sparplan (für Fonds oder Einzelwerte) vor dem Jahreswechsel abgeschlossen haben: Ihnen wird bei realisierten Kursgewinnen - also bei Wertpapierverkäufen - die neue Steuer zwar abgezogen. Sie können sich diese aber über den Jahresausgleich wieder zurückholen. Diese Regelung soll für alle gelten, die Kredite bis zur Höhe von 200.000 Euro für die Schaffung von Wohnraum oder die Sanierung aufgenommen haben. Wie eine entsprechende Regelung für höhere Kredite ausschaut, ist noch offen.


Tilgungsträger: Bangen und Hoffen

Endfällig Für die meisten Fremdwährungskredite sind während der Laufzeit nur die Zinsen zu zahlen. Der Kredit ist am Ende auf ein Mal zu tilgen.

Ansparen Für die Kreditabdeckung muss ein Tilgungsträger abgeschlossen werden, in den regelmäßig eingezahlt wird. Dafür werden klassische Lebensversicherungen, fondsgebundene Polizzen, Investmentfonds, aber auch Aktien eingesetzt. Entwickeln sich die Kurse schlechter als erhofft, fehlt am Ende Geld für den Kredit.

Letztes Update am 29.12.2010, 16:28

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Artikel vom 29.12.2010 16:00 | KURIER | Christine Klafl | « zurück zu Finanzierung


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