Mittwoch, 25. Mai 2011

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Thema: Energie

Förderung wartet auf Sanierer

Der neue Sanierungsscheck wird von den Kunden nur mäßig angenommen. Grund ist die Verschärfung der Förderkriterien.

Letztes Update am 20.05.2011, 15:57

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Dämmaterial Mehrgeschoß-Wohnbau: Bei vielen Eigentümern einen gemeinsamen Sanierungs-Willen herzustellen, gestaltet sich mitunter schwierig.
Mit 70 Millionen Euro für Privathaushalte will die Bundesregierung die thermische Sanierung von Häusern ankurbeln. Doch während um die Aktion 2009 ein echtes "Griss" herrschte, ist die Nachfrage nach der Neuauflage eher schleppend.

"Knapp 47 Prozent des Fördervolumens sind derzeit ausgeschöpft", berichtet Manfred Url, Chef der Raiffeisen Bausparkasse (Raiba). "Das ist weniger, als wir erwartet haben."

Bei der Raiba geht man davon aus, dass schärfere Förderrichtlinien der Grund für die Zurückhaltung sein könnten. So muss der Heizwärmebedarf bei Teilsanierung statt um zehn nun um mindestens 30 Prozent reduziert werden.

Neu ist auch, dass erstmals der Mehrgeschoß-Wohnbau diese Fördermittel erhält. "Es ist offenbar sehr aufwendig, bei den vielen Eigentümern einen gemeinsamen Willen herzustellen", glaubt Url. Bisher hätte die Raiba 550 Förderanträge für Wohnungen abgewickelt.

Laut Martin Weber von der s-Bausparkasse läuft die Förderaktion nur "zufriedenstellend". Die durchschnittlichen Investitionskosten würden sich mit 44.000 Euro pro Projekt auf einem ähnlichen Niveau wie 2009 bewegen. Damit ist der von der Bundesregierung intendierte Effekt hin zur umfassenderen Sanierung (noch) nicht ablesbar. Denn vor zwei Jahren wurden vornehmlich kleinere - und damit günstigere - Sanierungsmaßnahmen vorgenommen.


Fenster

Internorm-Chef Klinger Internorm-Chef Klinger: Kunden scheitern an Komplexität.Auch Christian Klinger, Chef und Miteigentümer des oberösterreichischen Fensterherstellers Internorm, bestätigt, dass die Neuauflage der thermischen Sanierung nicht so gut greife wie jene vor zwei Jahren. "Die Kunden scheitern an der Komplexität." Dennoch bemerke Klinger einen fortschreitenden Umdenkprozess: "Die Kunden informieren sich. Wir haben derzeit so viele Anfragen wie noch nie zuvor."

Beim Dämmstoffhersteller Austrotherm freut sich Förderexperte Johann Jandl zwar über ein Umsatzplus bei Dämmstoff im Frühjahr -, "aber das ist vor allem der guten Witterung im Februar und März zu verdanken." Bauarbeiten konnten so früher starten.

Ein Vollwärmeschutz würde sich innerhalb von zehn bis 15 Jahren rechnen, "mit Förderung deutlich unter zehn Jahren". Von der Sanierungsaktion 2009 wären rund 50 Prozent für Wärmedämmungsmaßnahmen verwendet worden. Damals gingen rund 13.000 Anträge ein. "Der Branchenumsatz hat dadurch aber nur um drei bis vier Prozent zugelegt", meint Jandl. Einen Umsatzschub erwartet der Austrotherm-Manager daher auch diesmal nicht.

Das durchschnittliche Fördervolumen lag zuletzt übrigens bei 4192 Euro. Förderanträge können noch bis 30. Juni bei allen heimischen Bausparkassen abgegeben werden. Das maximale Fördervolumen beträgt 6500 Euro (inklusive Heizungstausch).


Letztes Update am 20.05.2011, 15:57

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Artikel vom 20.05.2011 15:00 | KURIER | Paul Trummer, Markus Stingl | « zurück zu Finanzierung


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