Falcao: Portos kleiner König der Lüfte

Der Kolumbianer entschied mit einem Kopfball-Tor das Europa-League-Finale, obwohl er nur 1,75 Meter groß ist.

Letztes Update am 19.05.2011, 16:04

Radamel Falcao - Portos personifizierte Torgarantie. Fotostrecke: 18 Bilder Radamel Falcao - Portos personifizierte Torgarantie.

Mehr zum Thema

Der Held blieb auch in der Stunde seines Triumphes bescheiden: "Wir haben von diesem Titel geträumt und nun ist der Traum wahr geworden. Ich freue mich über meinen Torrekord, aber das spielt heute nur eine Nebenrolle", meinte Radamel Falcao nach dem Europa-League-Finaltriumph des FC Porto gegen Sporting Braga.

Es war eigentlich logisch: Nur der 25-jährige Kolumbianer konnte das Finale in Dublin entscheiden. Noch nie hat ein Stürmer eine Europa-League-Saison geprägt wie Falcao diese. Das Siegestor am Mittwoch war sein 17. Treffer in er Europa-League-Saison 2011/'12 - noch nie hat ein Spieler öfter getroffen.

Bilderstrecke alle 18 Bilder ansehen

18 Bilder » Bilder: Portos Jubel nach dem Sieg

Explosion

Vor einem Jahr war der Kolumbianer nur Insidern der portugiesischen Liga bekannt, mittlerweile ist Falcao ein Objekt der Begierden der europäischen Topklubs. "Sein Marktwert ist von 15 auf 40 Millionen Euro gestiegen", schätzt FIFA-Agent Artur Fernandes. Vor zwei Jahren holte ihn der FC Porto noch für eine Ablöse von vier Millionen Euro aus Argentinien. Beim portugiesischen Topklub will Falcao aber noch bleiben. "Tatsache ist, dass mein Vertrag mit Porto noch zwei Jahre läuft", stellt der Mittelstürmer klar.

"Seine Tore sind unglaublich", sagt Trainer Andre Villas-Boas. Vor allem die Kopfballtreffer des für einen Mittelstürmer klein gewachsenen 1,75-Meter-Mannes sorgen für Erstaunen. Auch das Europa-League-Finale entschied Falcao per Kopf. "Mein Papa hat mir das Kopfballspiel beigebracht. Er war ein toller Abwehr-Spieler und hat mir gezeigt, wie man es anstellt, um in der Luft zu schweben", erzählt der Stürmer.

Argentinische Späher erkannten die Qualitäten Falcaos früh. Schon mit 14 zog er ins 6000 Kilometer entfernte Buenos Aires. Mit River Plate gewann der Stürmer 2008 die
argentinische Meisterschaft, schoss in vier Saisonen 34 Tore.

Falcao lässt Tore für sich sprechen. Er ist verheiratet, tief religiös und ein Bücherfreak. Und bescheiden: "Ob ich ein Phänomen bin? Nein, nein, ich stehe noch am Anfang, ich lerne noch."

» Hintergrund: Ein Jungspund führt den Titelhamster

Zur Person

Radamal Falcao Garcia Zárate wurde am 10. Februar 1986 in Santa Marta (Kolumbien) geboren. Der Stürmer wechselte schon mit 15 zu River Plate Buenos Aires. Fünf Jahre später debütierte er in der argentinischen Topliga. 2009 wechselte er zum FC Porto. Für Kolumbien absolvierte er bislang 25 Spiele.