Liebe und Flirt
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DruckenSendenKrebs durch Oralverkehr??
Matthias, Kleinstadt | 03.05.2011Stimmt es, dass Oralverkehr das Risiko für Mund- und Rachenkrebs erhöht?
Antwort vom Sexbox-Team
Dein Sexbox-Team Hallo, es stimmt, dass dieses Thema in letzter Zeit häufig durch die Medien geistert. "Sex sells", und wenn da noch die Verbindung zwischen Sex und Krankheit bzw. Tod dazukommt, dann wirkt das sehr beeindruckend und beängstigend auf unsere Hirne. Bei diesen Studien geht es darum, dass der "Humane Papillomavirus" (HPV), der schon für ein erhöhtes Risiko bestimmter Krebsarten verantwortlich gemacht wird (Gebärmutterhalskrebs), auch über Oralsex übertragen werden kann und damit im Rachenraum das Risiko für Krebs erhöht. Allerdings geht es wie immer bei wissenschaftlichen Studien auch darum, wie man die Studien macht und die Zahlen interpretiert. Wenn man schreibt, dass durch Oralsex das Krebsrisiko um 250% erhöht wird, klingt das furchtbar dramatisch. Wenn man dieselben Zahlen nimmt und mit der relativ seltenen Verbreitung von diesen Krebsarten im Mund- und Rachenbereich aufrechnet, dann steigt durch Oraverkehr das "absolute Risiko" einer Krebserkrankung im Mund- und Rachenbereich von 0,013% auf 0,11%. Klingt schon ganz anders. Und selbst diese Zahlen gehen davon aus, dass bei den Krebspatienten, die auch diesen Virus hatten, dieser Virus tatsächlich den Krebs ausgelöst hat. Das ist schon sehr im Bereich der Vermutungen. Denn als Hauptauslöser von Mund- und Rachenkrebs gelten Zigaretten und Alkohol. Wenn also jemand diesen Krebs tatsächlich hat, ist es sehr schwierig zu sagen, durch was er wirklich ausgelöst wurde. Vor allem, weil sehr viele Leute diesen Virus in sich tragen, meistens aber trotzdem gesund sind und auch keinen Krebs bekommen. Hoffentlich konnten wir deine Frage beantworten und aufzeigen, dass einfaches Ursache-Wirkungs-Denken zwar gut zu verkaufen ist, mit der Wirklichkeit aber meistens wenig zu tun hat. das sexbox-team