Erstnotiz: Linkedin-Kurs mehr als verdoppelt
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Linkedin räumt bei seinem Börsengang ab: Das weltgrößte berufliche Online-Netzwerk ist seine Aktien zu 45 Dollar pro Stück losgeworden und damit zum maximal möglichen Preis. Zuvor hatte Linkedin den Ausgabekurs bereits deutlich angehoben, weil die Nachfrage so stark war. Zu Handelsbeginn am Donnerstag sprang der Kurs zeitweise auf 92,99 Dollar - mehr als doppelt so hoch wie der Ausgabepreis. Im Handelsverlauf kletterten die Papiere auf bis zu knapp 122 Dollar, was den Konzern mit deutlich mehr als 10 Mrd. Dollar bewertete.
Bereits vor Börsenstart wurde Linkedin mit 4,3 Mrd. Dollar bewertet. Damit spielt die vergleichsweise junge amerikanische Internetfirma vom Wert her in der gleichen Liga wie so mancher alteingesessene deutsche Konzern, etwa der Sportartikel-Hersteller Puma , die Optikerkette Fielmann oder der Stahlkocher Salzgitter .
In einem ersten Schritt bringt Linkedin Aktien für annähernd 353 Mio. Dollar unter die Anleger. Das teilte das Unternehmen am späten Mittwoch mit.
Wenn das Kontingent ausgeschöpft ist, können die beteiligten Banken mit zusätzlichen Papieren weitere 53 Mio. Dollar einsammeln, womit Linkedin und seinen Alteigentümern insgesamt knapp 406 Mio. Dollar zuflößen. Die restlichen Aktien dürften nach und nach an die Börse gelangen.
Über Linkedin sind weltweit mittlerweile mehr als 100 Millionen Menschen miteinander verbunden. Anders als bei Facebook oder MySpace geht es dabei um berufliche und nicht private Kontakte. Größter Konkurrent ist Xing aus Hamburg mit mehr als zehn Millionen Mitgliedern, rund 4,5 Millionen davon im deutschsprachigen Raum.
Hinter Linkedin stehen im Wesentlichen der Mitgründer Reid Hoffmann mit 21,2 Prozent sowie die Finanzinvestoren Sequoia Capital, Greylock Partners und Bessemer Venture Partners mit zusammen 39,4 Prozent. Hoffmann hatte bereits beim Verkauf des Online-Bezahldienstes Paypal an Ebay ordentlich Kasse gemacht.
Linkedin nutzt bei seinem Börsengang aus, dass die Anleger derzeit heiß auf Internetunternehmen sind. Sowohl das Online-Netzwerk Facebook als auch das Schnäppchen-Portal Groupon sicherten sich jeweils Hunderte Millionen Dollar bei Investoren abseits der Börse. Beide Unternehmen erwägen, ebenfalls aufs Parkett zu gehen.
Konkurrent Xing war schon im Dezember 2006 an die Börse gegangen. Im momentanen Internethype erhöhte sich der Börsenwert auf 269 Mio. Euro. Zum Vergleich: Bei Facebook schwirren mittlerweile Bewertungen von 60 Mrd. Dollar und mehr durch den Raum. Soviel sind der deutsche Versicherungsriese Allianz oder der Energiekonzern Eon derzeit an der Börse wert.
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FTD.de, 19.05.2011
© 2011 Financial Times Deutschland
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