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20.05.2011

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IWF-Chef in Haft - alles ein Komplott?
Hochzeit für Verschwörungstheoretiker

IWF-Chef in Haft - alles ein Komplott?

In der Gerüchteküche brodelt es. Strauss-Kahn ein Vergewaltiger? Was steckt dahinter? Weshalb wusste ein Blogger aus dem Umfeld der Sarkozy-Partei UMP schon zehn Minuten nach Strauss-Kahns Festnahme davon? Ist alles ein Komplott? Ein Schuldiger scheint ausgemacht.

Von Johannes Duchrow, ARD-Hörfunkstudio Paris

Wer heute Morgen in Frankreich Radio oder Fernsehen anschaltet, bekommt die schrecklichsten Darstellungen des New Yorker Gefängnisses von Dominique Strauss-Kahn in einer Endlosschleife wiederholt. Doch wie kam er dorthin? Selbst wenn ihn alle als Verführer beschreiben, dass er ein Vergewaltiger sein könnte, kann sich keiner seiner Freunde vorstellen.

Der prominente sozialistische Abgeordnete Jean-Christophe Cambadélis war einer der ersten, der dazu eine Erklärung hatte: "Ich bin alles andere als ein Verschwörungstheoretiker, aber ich erinnere mich schon noch daran, dass man Strauss-Kahn das Nuklearfeuer versprochen hatte, sollte er seine ersten Schritte als Kandidat machen."

Screenshot von "Le Journal du Dimanche" [Bildunterschrift: Das Top-Thema in Frankreichs Medien: Die Vorwürfe gegen Strauss-Kahn ]

Ein Fallensteller aus Sarkozys Umgebung

Und ein Täter ist auch schon gefunden: Jonathan Pinet, ein junger konservativer Aktivist, der bereits wenige Minuten nach Strauss-Kahns Festnahme getwittert haben soll: Schwerer Zwischenfall mit Strauß-Kahn in New York. Er habe das von einem Kumpel.

Wie konnte Pinet das wissen? Doch nur, weil im Umfeld von Nicolas Sarkozys Partei UMP irgendjemand eine Falle gestellt hatte.

Dominique Strauss-Kahn  (Foto: dapd) Großansicht des Bildes [Bildunterschrift: Ist er Opfer eines Komplots?: IWF-Chef Strauss-Kahn ]
Arnaud Dassier, der Sarkozys Internetkampagne im Wahlkampf 2007 organisiert hatte, wird vorgeworfen, diese schnelle Nachricht aus New York danach verbreitet zu haben. Er lässt die Vorwürfe an sich abprallen: "Die ganze Komplott-Theorie fußt auf einer kurzen Meldung, die noch in der Nacht auf 'le post.fr' eingestellt wurde, mit Fakten, die nicht stimmen. Ich habe meine eigene Meldung nicht gelöscht, und auch die zeitliche Abfolge stimmt nicht."

Strauss-Kahn fürchtete offenbar einen Komplott

Die Komplott-Theorie wurde auch von der Zeitung "Libération" befeuert. Antoine Guiral, ein Journalist der linksliberalen Tageszeitung, hat sich im April mit Strauss-Kahn getroffen: "Er redete bei dem Treffen von der Möglichkeit einer Inszenierung. Er redete von einer Vergewaltigung auf einem Parkplatz. Irgendjemand könnte einer Person 500.000 Euro oder eine Million geben, die dann singen würde."

Audio: Verschwörungstheorien in Frankreich zum Fall Strauss-Kahn

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AudioJohannes Duchrow, WDR-Hörfunkstudio Paris 17.05.2011 08:11 | 2'31
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Bei allen Vorwürfen steht Aussage gegen Aussage. Einige Journalisten merken kritisch an, dass niemand in Frankreich je den bekannten Gewalt-Gerüchten nachgegangen sei, die es über Strauss-Kahn gab.

US-Ermittler gegen einen Franzosen

Und das nächste Kapitel der Verschwörungstheoretiker ist schon aufgeschlagen: Der New Yorker Polizei wird vorgeworfen, einen Franzosen in die Pfanne hauen zu wollen. Alle angeblichen Unstimmigkeiten der Anklage werden in den Medien genüsslich ausgeweidet. Selten wird gleichzeitig daran erinnert, dass im US-Anklageverfahren entlastende Ermittlungen Sache der eigenen Anwälte ist.

Stand: 17.05.2011 11:28 Uhr
 

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