Verkaufsgerüchte: Opel-Betriebsrat wittert gezielte Rufschädigung
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2009 reuters
Der Betriebsrat des Bochumer Opel-Werks hat die Gerüchte um einen möglichen Verkauf des Autoherstellers als bewusst lanciert bezeichnet. "Ich kann nur vermuten, dass der Ruf von Opel beschädigt werden soll", sagte Betriebsratschef Rainer Einenkel am Samstag in Bochum.
Opel-Fahrzeuge machten derzeit 80 Prozent des Europa-Geschäfts beim Mutterkonzern General Motors (GM) aus. "Das heißt: Der Weltkonzern GM braucht Opel", sagte Einenkel. Bei GM selbst habe sich zudem niemand zu einem Verkauf der deutschen Tochter geäußert.
Nach Meinung von Einenkel sind die Spekulationen über einen möglichen Verkauf "purer Unsinn und geschäftsschädigend". Gleichzeitig sei verständlich, dass viele Beschäftigte verärgert und besorgt reagierten. "Umso wichtiger ist es jetzt, dass die Verursacher dieser Gerüchte ausfindig gemacht werden."
Betriebsrat forder GM-Dementi "ohne Wenn und Aber"
Der Betriebsrat forderte die GM-Geschäftsleitung in Detroit auf, "unverzüglich eine klare und eindeutige Aussage zu treffen und die Verkaufspläne ohne Wenn und Aber zu dementieren". Das erwarteten die europäischen Belegschaften. "Pflaumenweiche Erklärungen helfen weder den Belegschaften noch dem Ruf unserer Produkte."
Auslöser für die Spekulationen sei offensichtlich ein Interview von Steve Rattner, der im Auftrag der amerikanischen Regierung die Rettung und Sanierung von GM übernommen hatte. Rattner habe sich jüngst zur finanziellen Lage in Europa geäußert und behauptet, GM werde wegen der schleppenden Sanierung in Europa ungeduldig, sagte der Betriebsrat.
"Das ist nicht neu, aber im Gegensatz steht, dass Vorstandsvorsitzender Karl-Friedrich Stracke und Aufsichtsratschef Nick Reilly erst vor wenigen Tagen öffentlich erklärt haben, dass Opel auf einem guten Weg sei, zukünftig profitabel zu sein und einen großen Wert für GM darstellt."
Warum die Aussagen von Rattner "plötzlich in einigen deutschen Medien aufgriffen wurden oder wer sie dort möglicherweise bewusst lanciert" habe, sollte unbedingt geklärt werden, forderte Einenkel. Dieses Verhalten sei unverantwortlich und müsse Konsequenzen hinter sich ziehen. Am Donnerstag hatten "Spiegel" und "Auto Bild" berichtet, GM bereite einen Verkauf des Verlustbringers Opel vor. Opel-Chef Stracke bezeichnete die Meldungen als "reine Spekulation".
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dpa, 11.06.2011
© 2011 Financial Times Deutschland
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