Samstag, 11. Juni 2011 a  
Dialog-backdrop
Artikel versenden

Streit um "Weisse" beschäftigt bald das Gericht

Geben Sie hier die E-Mail-Adresse des Empfängers ein (z.B. m.mustermann@wb.com). Mehrere Empfänger werden durch Komma getrennt.

29.03.2011 | 10:01

A- A A+ Drucken Artikel weiterempfehlen zu den Kommentaren

Streit um "Weisse" beschäftigt bald das Gericht

Der Salzburger Weißbier-Streit geht in die nächste Runde: Hans Georg Gmachl, Inhaber des Lokals "Die Weisse", will sein Markenrecht nun einklagen.

WB/Tanzer

Über Salzburgs Brauwelt ziehen dunkle Wolken auf: Stiegl, der regionale "Goliath" des Gerstensaftes, hat mit Ende März unter dem Namen "Stiegl Weisse" ein neues Weißbier auf den Markt gebracht und damit "David" gehörig verärgert: Denn Hans Georg Gmachl, Chef der kleinen Weißbierbrauerei "Die Weisse", fühlt sich dadurch auf den markenrechtlichen Schlips getreten. Im Gespräch mit der APA kündigte er eine Klage gegen Stiegl an.

"Schon vor zwei Jahren hat mich (Stiegl-Eigentümer Heinrich Dieter, Anm.) Kiener dreimal gefragt, 'hast Du die Marke eingetragen', und 'verkaufst Du die Marke'", behauptet Gmachl. Zu Jahresbeginn habe er dann von den Weizen-Plänen der Großbrauerei erfahren und dem Marketing-Chef angekündigt, "wir werden übers Kreuz kommen". Dieser habe geantwortet, dass man natürlich rechtlich alles geprüft habe. "Aber 'Die Weisse' ist österreichweit eine geschützte Wortmarke", ist Gmachl von seinem Recht überzeugt.

In der Brauerei mit den fünf Stufen als Markenzeichen und einem jährlichen Ausstoß von rund einer Million Hektoliter sieht man dies anders: "Bei 'Weiße' handelt es sich um eine im süddeutschen/österreichischen Raum absolut gebräuchliche Sortenbezeichnung für Weizen- bzw. Weißbier. Dies zeigen auch zahlreiche Beispiele aus der Bierbranche", so Kiener. Entsprechende markenrechtliche Recherchen im Vorfeld hätten ergeben, dass jedes Risiko ausgeschlossen sei. Dazu Gmachl: "Von einer 'Weißen' als Sortenbezeichnung ist in keinem Lebensmittelkodex etwas zu finden."

Noch hat der Chef der Kleinbrauerei, die es im Vergleich zum "Platzhirschen" auf bescheidene 3.000 Hektoliter im Jahr bringt, keine Klage eingebracht, kündigte diese aber mit der Markteinführung bei Stiegl an. Und diese hat Ende der Vorwoche begonnen. "Die Verwechslungsgefahr ist sehr groß, beide Produkte kommen aus Salzburg", so Gmachl. Vor allem aber stört ihn eines: Dass "die große Bierfabrik nicht nach links und rechts schaut, sondern mit der Dampfwalze einfach über eine kleine Handwerksbrauerei drüberfährt".

(APA)

Kommentare… Kommentar hinzufügen…

mehr Salzburg…

Keywords

Gefundene Orte

Gefundene Personen

mehr Fotogalerien>

Fotogalerien 

  • Nonseum/Aleksandra Pawloff
    Kuriose Erfindungen

    Ein Museum voller Nonsens

    Hypo

    Die Manager des Flops

  • BEIG
    Teuer

    Die wertvollsten Marken Österreichs

    Wiener Hauptbahnhof

    Ausblick auf die Großbaustelle

mehr Fotogalerien>

Fotogalerien 

  • WB/Mayr
    World Economic Forum

    Wien wird zur Sperrzone

    dpa
    Lebensmittel

    Die größten Skandale Europas