Die in drei Wochen beginnende FIFA Frauen-WM 2011 in Deutschland wirft längst ihre Schatten voraus. Mit höchster Konzentration bereiten sich die 16 teilnehmenden Teams auf das Turnier vor. Experten sind sich einig, dass sich so viele Ensembles wie nie zuvor berechtigte Hoffnungen auf den Gewinn der Krone machen dürfen. Die Leistungsspitze ist enger zusammen gerückt.
Wenn am 26. Juni mit dem Eröffnungsspiel im Berliner Olympiastadion, bei dem der Titelverteidiger und Gastgeber auf die mit einem Kontinental-Titel im Gepäck antretenden Kanadierinnen trifft, der Startschuss fällt, werden sämtliche Mannschaften in ihrer besten Verfassung sein. Vor allem die drei Führenden der FIFA Frauen-Weltrangliste sind dann als Gejagte besonders gefordert.
Neid setzt auf sechs Lehrgänge
Äußerst akribisch bringen sich die zuletzt zweimal infolge Weltmeister gewordenen Deutschen, die in ihrer Heimat einem großen Erwartungsdruck ausgesetzt sind, in Form. Im vorletzten von insgesamt sechs Trainingslagern gilt es für Silvia Neid dieser Tage, die "goldene Formation" zu finden. "Jetzt geht es auch darum zu sehen, wie wir im Eröffnungsspiel gegen Kanada auflaufen, Standards einzustudieren und das Angriffsspiel zu verfeinern", so die Bundestrainerin.
Sämtliche Vorbereitungslehrgänge seit Anfang April wurden in Deutschland absolviert. Die Topstars können den WM-Auftakt kaum noch erwarten. "Es war für mich auch ein Grund, warum ich in den letzten Jahren so hart trainiert habe: Um hier dabei zu sein", erklärte die 33 Jahre alte WM-Rekordtorschützin Birgit Prinz, die sich nur allzu gerne am 17. Juli im Finale in ihrer Heimatstadt Frankfurt mit dem dritten WM-Triumph infolge von der internationalen Bühne verabschieden möchte.
U.S.-Girls schwitzen in Österreich
Ähnlich intensiv bereitet sich der Weltranglisten-Führende auf seinen Versuch, nach 1991 und 1999 zum dritten Mal Weltmeister zu werden, vor. Die USA befinden sich derzeit im Trainingslager in New Jersey und wollen dort am kommenden Sonntag das Freundschaftsspiel gegen Mexiko nutzen, um sich für die bittere Halbfinalniederlage beim CONCACAF Gold Cup im vergangenen November zu revanchieren. Die von der Schwedin Pia Sundhage trainierten U.S.-Girls bekommen dann eine Verschnaufpause, ehe sie sich Mitte Juni in Österreich den letzten Schliff holen.
"Wir hoffen, dass wir uns weiter steigern und als Team neue Höhen erreichen können", sagte Mittelfeldakteurin Heather O’Reilly nach einem 2:0-Testspielsieg der Nordamerikanerinnen Mitte Mai gegen Japan. Sundhage zeigt sich trotz des verletzungsbedingten Ausfalls der an einem Kreuzbandriss laborierenden Lindsay Tarpley optimistisch: "Das ist eine Mannschaft, die den WM-Titel gewinnen kann."
Marta und Co. mit großer Vorfreude
Auf der Jagd nach dem ganz großen Coup setzt Brasilien unterdessen auf große Spielerinnen. Das Kollektiv um FIFA Weltfussballerin Marta, das im Finale der FIFA Frauen-WM 2007 an Deutschland scheiterte und zudem in den Endspielen der letzten beiden Olympischen Spiele jeweils gegen die U.S.-Girls den Kürzeren zog, wird am 6. Juni voraussichtlich mit gleich zwölf Spielerinnen, die größer sind als 1,70 Meter, ins Trainingslager nach Teresópolis reisen. Zum Vergleich: Vor vier Jahren in der VR China hatte nur eine brasilianische Akteurin dieses Maß.
Erst am 24. Juni fliegt der von Kleiton Lima trainierte Titel-Mitfavorit nach Deutschland. Auf die erste WM-Partie der Brasilianerinnen am 29. Juni gegen Australien sind Marta und Co. aber selbstverständlich jetzt schon heiß. "Es ist viel Talent vorhanden, und die Mischung aus jungen und erfahrenen Spielerinnen ist gut. Die Voraussetzungen sind da, doch wir haben noch viel harte Arbeit vor uns, bis der Wettbewerb beginnt", so der Superstar des Frauenfussballs im exklusiven FIFA.com-Interview.
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Die drei Top-Favoriten auf den WM-Titel scheinen auf dem besten Wege zu sein, sich in optimaler Form in Deutschland zu präsentieren. Wem trauen Sie am ehesten zu, diesem Trio einen Streich zu spielen? Schreiben Sie uns Ihre Meinung und diskutieren Sie mit Fans aus der ganzen Welt.
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