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Kultur und Wirtschaft – vom weichen zum harten Standortfaktor

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Brandenburg hat sich als Standort der Kultur- und der Kreativwirtschaft etabliert. Mit rund 3500 Unternehmen und über 16.500 Erwerbstätigen gehört dieser Wirtschaftszweig zu den Wachstumsbranchen im Land. Das geht aus dem ersten Bericht zur „Kultur- und Kreativwirtschaft Brandenburg - Standortbestimmung und Ausblick 2008/2009" hervor.

Kernaussage des Berichts ist, dass die Kultur- und Kreativbranchen als die Märkte der Zukunft gelten. „Der Kultursektor hat sich zu einem dynamischen und vielversprechenden Wirtschaftsmotor entwickelt", erklärte Kulturministerin Johanna Wanka bei der Präsentation des Berichts am 8. Juni 2009. „Mehr noch, die Kultur- und Kreativwirtschaft gilt heute als Maßstab für die Wettbewerbsfähigkeit von Städten und Regionen und zählt mittlerweile unzweifelhaft zu den Zukunftsbranchen in Deutschland. Es sind die vielen kleinen und Kleinstunternehmen, die freischaffenden Künstler, Designer, Programmierer und kreative Freelancer aller Art, die hinter dem Aufschwung dieser Branchen in Brandenburg stecken. Dieses Potenzial zu erkennen und zu entwickeln, ist unser Anliegen", so Wanka weiter.

Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns betonte an gleicher Stelle: „Dieser Wirtschaftsbereich bringt nicht nur bedeutende kulturelle und kreative Produkte hervor, sondern trägt zugleich maßgeblich zur Bruttowertschöpfung bei. Charakteristisch für diese Querschnittsbranche sind ihre Vielfalt und ihre Kleinteiligkeit. Das bringt eine hohe Dynamik. In einer besseren Vernetzung sehe ich noch einiges an Potenzial, um diese Dynamik zu erhöhen", betonte Minister Junghanns.

» Zum Download des Berichts (PDF)

Grund genug, auch im Kulturportal in das Thema einzuführen und erste Hinweise zu geben. Auf den folgenden Seiten finden Sie Informationen, themenbezogene Dokumente als Downloads und weiterführende Links.


Zum Begriff
Im Land Brandenburg setzt sich vielerorts die Erkenntnis durch, dass Kultur, dass kulturelle Angebote und künstlerische Produkte vielleicht doch mehr sein könnten, als nur schmückendes Beiwerk einer eher schmucklosen Marktwirtschaft. Vor allem im Freizeitbereich (in der Freizeit- und Erholungswirtschaft) erweist sich die Kombination mit kulturellen Angeboten als sehr effektvoll für viele wirtschaftliche Indikatoren. Weshalb der Kulturtourismus einen nie gekannten Aufschwung erlebt, und weshalb die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) mittlerweile von einem „Megatrend“ dieses Tourismuszweiges spricht.

Aber nicht nur der Kulturtourismus macht deutlich, dass Kunst und Kultur in Verquickung mit anderen Marktbereichen wie ein Katalysator im wirtschaftlichen Gefüge einer Kommune oder einer Region wirken können. Sbndern auch, dass sich die enormen Potenziale und die Kreativität der Kulturschaffenden auch branchenfremd und branchenübergreifend für die Entwicklung einer intakten Infrastruktur verwerten lassen. Und umgekehrt.

Mitte der 90er Jahre hat sich nicht von ungefähr die Kulturwirtschaft als Begriff und als eigenständig zu betrachtendes Wirtschaftsfeld in den Debatten um Standort-, Beschäftigungs- und Kulturförderung etabliert. Vor allem auf europäischer Ebene wird seither um praktikable Politikansätze gerungen, den Symbiosen aus Wirtschaft und Kultur geeignete Perspektiven zu eröffnen. So findet sich etwa in der „Essener Erklärung“ von 1999 eine erste fundierte Standortbestimmung und Definition zum Begriff. Die hier formulierten „10 Leitsätze zur Kulturwirtschaft in Europa“ manifestieren dabei nicht nur den Stellenwert der Kulturwirtschaft für die europäische Politik, sondern vor allem für die lokale und regionale Entwicklung in den Ländern, „für die erwerbswirtschaftlichen Betriebe und Selbständigen“ ebenso, wie für die „Entscheidungsträger in Ministerien und Institutionen“. Sie sollen praktische Hilfestellung geben und Initiativen vor Ort unterstützen.

Insofern sind sie für neue Politikansätze auch innerhalb der Landesregierung Brandenburg von praktischer Bedeutung und können die aktuelle Diskussion zum Thema we­sentlich qualifizieren. Mit Blick auf die regionalen Besonderheiten und strukturellen Konditionen im Flächenland Brandenburg, auf die Arbeitsmarktsituation und divergierende Wirtschaftsräume, können sie helfen, eine Ressort übergreifende Problemlösung zu initiieren und notwendige Handlungsfelder zu systematisieren.



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10 Leitsätze zur Kulturwirtschaft in Europa: Essener Erklärung 1999
Vom 19. bis 21. Mai 1999 fand ein internationaler Fachkongress "Kulturwirtschaft in Europa - Regionale Entwicklungskonzepte im Vergleich" auf der Zeche Zollverein in Essen statt. Hier erörterten rund 250 Teilnehmer aus 22 Ländern Modelle und Rahmenbedingungen erfolgreicher kulturwirtschaftlicher Entwicklungskonzepte aus Städten und Regionen in Europa. Die Ergebnisse des Kongresses wurden in der "Essener Erklärung: 10 Leitsätze zur Kulturwirtschaft in Europa" zusammengefasst.

- KULTURWIRTSCHAFT ist ein eigenständiges Wirtschaftsfeld: Die Teilmärkte der Kulturwirtschaft sind ein breites Mosaik von miteinander verflochtenen Wirtschaftsbranchen, wobei die Städte und Regionen Europas jeweils spezifische kulturwirtschaftliche Profile aufweisen. Diese Vielfalt kulturwirtschaftlicher Strukturen ist aufgrund traditioneller statistischer Erfassungssysteme allerdings nur schwer erkennbar. Die Kulturwirtschaft muss daher ein eigenständiges Feld der Wirtschafts-, Kultur- und Städtebaupolitik werden. Nur so kann man der ökonomischen, arbeitsmarktpolitischen, sozialen, infrastrukturellen und städtebaulichen Bedeutung der Kulturwirtschaft gerecht werden.
- KULTURWIRTSCHAFT ist zukunftsorientiert: Die Kulturwirtschaft, deren Güter und Dienstleistungen kaum substituierbar sind, ist eine kreative und innovative Branche. Sie entwickelt substantielle Inhalte und neue Technologien. Arbeitsplätze in der Kulturwirtschaft erfordern in den Kernbereichen kulturelle Ausbildung und Wissen sowie hohe Qualifikationen und großes Engagement.
- KULTURWIRTSCHAFT kann nachhaltig regionale Beschäftigung sichern und schaffen: Die Kulturwirtschaft erzielt Beschäftigungseffekte außerhalb des öffentlichen Sektors. Die von klein- und mittelbetrieblichen Strukturen geprägten Branchen sind arbeits- und personalintensiv und in der Regel dauerhaft in lokale Milieus und regionale Netzwerke eingebettet.
- KULTURWIRTSCHAFT hilft endogene regionale Potentiale zu stärken: Die Kulturwirtschaft ist in besonderem Maße auf Traditionen und kulturelle Vielfalt, auf Know-how und auf innovative Netzwerke in den Städten und Regionen Europas angewiesen. In Zeiten der Globalisierung schärft sie durch ihre Produkte und Dienstleistungen das eigenständige Profil von Regionen und verbessert damit auch die Rahmenbedingungen der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung.
- KULTURWIRTSCHAFT nimmt das historische Erbe Europas auf: Das größte Potential Europas im weltweiten Wettbewerb sind seine Geschichte und Traditionen. Die vielfältigen Kulturlandschaften des Kontinents sind Ergebnisse jahrhundertelanger Kreativität von Künstlern, Handwerkern, Technikern und ihren Auftraggebern. Die Kulturwirtschaft baut auf diesen Potentialen auf und trägt zu ihrer Weiterentwicklung bei. In vielen kulturellen Arbeitsfeldern schützt sie diese Kulturlandschaften vor den negativen Einflüssen eines nivellierenden Massenkonsums.
- KULTURWIRTSCHAFT bedarf einer aktiven Kulturpolitik: Die Kulturwirtschaft fördert die Entwicklung der Kultur am Ort. Sie benötigt ein ausgeprägtes, auch öffentlich gefördertes Kulturleben in Städten und Regionen Europas, um ihre Produkte verkaufen und Dienstleistungen erbringen zu können.
- KULTURWIRTSCHAFT bedarf einer aktiven Wirtschaftspolitik: Für einzelne Teilmärkte der Kulturwirtschaft müssen sektoral angepasste Strategien und Projekte entwickelt werden, um die kulturwirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den Städten und Regionen Europas zu verbessern. Dadurch können vorhandene Strukturen gesichert und innovative Potentiale entwickelt werden. Existenzgründungen im Bereich der Kulturwirtschaft benötigen gezielte Fördermaßnahmen und individuelle Unterstützung, u.a. durch Informationen, Beratungen sowie Zugangsmöglichkeiten zu Risikokapital.
- KULTURWIRTSCHAFT bedarf einer stützenden Städtebaupolitik: Urbane Arbeits- und Wohnwelten an international attraktiven Standorten sind Voraussetzung für eine aktive Kulturwirtschaft. Mit Vorliebe nutzen kulturwirtschaftliche Klein- und Mittelbetriebe das baulich kulturelle Erbe für eigene Aktivitäten oder touristische Angebote. Die Kulturwirtschaft stärkt ihrerseits die urbanen Zentren europäischer Städte. Sie macht sie lebendiger und sicherer.
- KULTURWIRTSCHAFT bedarf einer integrierten Stadt- und Regionalpolitik: Durch die sektorübergreifende Verknüpfung der Politikfelder "Kultur", "Wirtschaft" und "Städtebau" sowie durch die Einbeziehung von "Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik" lassen sich Synergieeffekte für mehrere Handlungsfelder der Stadt- und Regionalentwicklung erzielen. Um entsprechende Strategien und Projekte erarbeiten zu können, sind neue Kooperationen und Partnerschaften zwischen diesen unterschiedlichen Politikfeldern in Städten und Regionen erforderlich. Mit der Reform der EU-Strukturfonds ist dem Kultursektor ein neuer Stellenwert eingeräumt worden. Es gilt, auf europäischer Ebene und in den Mitgliedstaaten dafür zu sorgen, dass die Mittel der Strukturfonds nun verstärkt zur Förderung des Sektors eingesetzt werden.
- KULTURWIRTSCHAFT benötigt angemessene Rahmenbedingungen in Europa: Rechtliche, formelle sowie infrastrukturelle Rahmenbedingungen, die den Besonderheiten von Stadt und Region Rechnung tragen, sind für die Entwicklung der Kulturwirtschaft ebenso erforderlich wie flexible Partner in Verwaltungen und im Kreditwesen. Der Handel mit Kulturgütern und der Austausch kulturwirtschaftlicher Dienstleistungen erfordert ausgewogene Steuertarife, Sozialabgaben und Urheberrechtsbestimmungen. Die europäische Politik kann diese Prozesse durch eine Harmonisierung der rechtlichen und ökonomischen Rahmenbedingungen unterstützen.



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  • 05.09., George Michael, Berlin
  • 05.09., OMD, Berlin
  • 10.09., Jocelyn B. Smith, Fürstenberg/H.
  • 10.09., Berliner Taschenlampenkonzert
  • 10.09., Münchener Freiheit, Ziesar
  • 11.09., Kieran Goss, Berlin
  • 17.09., Frankie goes to Liverpool, Neustadt/D.
  • 18.09., Kevin Costner, Berlin
  • 24.09., Knorkator, Potsdam
  • 25.09., Jacaranda, Berlin
  • 30.09., Fun Horns, Zehdenick
  • 02.10., Bobo, Neuhardenberg
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