Identität über Jahrhunderte bewahrt
Spreewald, reich verzierte Ostereier, Trachten - das fällt den meisten beim Stichwort "sorbisch" ein. Doch möchte das sorbische Volk keinesfalls auf eine "Trachtengruppe" reduziert werden. Die Sorben haben sich schließlich über Jahrhunderte nicht nur ihre ganz spezielle Kleidung und zahlreiche Bräuche bewahrt, sondern auch ihre Sprache, Eigenart und Kultur. Etwa 20.000 Sorben (Wenden) leben im Land Brandenburg. Insgesamt umfasst das slawische Volk etwa 60.000 Menschen, die neben dem südlichen Brandenburg vor allem in der Oberlausitz in Sachsen siedeln - auf einem Gebiet von etwa 100 Kilometern Länge und 40 Kilometern Breite, zu beiden Seiten der Spree. Bereits seit dem 6. Jahrhundert leben die Sorben in der Lausitz. Sie haben im Gegensatz zu anderen nationalen Minderheiten (z.B. Dänen in Schleswig-Holstein) kein "Mutterland" außerhalb der deutschen Grenzen. Das sorbische Volk hat seine eigene Identität durch die Geschichte hindurch bewahren und den verschiedensten Versuchen der Assimilierung widerstehen können. Die Sorben der Niederlausitz, die sich auch als Wenden bezeichnen, stehen unter dem besonderen » Schutz der Verfassung des Landes Brandenburg.
Bräuche
Von Heischegängen und Zapustumzügen
Osterreiten, Vogelhochzeit, Maibaumstellen, Ostereierverzieren - Bräuche gehören zur Kultur des sorbischen Volkes. Kein Brauch wird heute in der Lausitz so lange und ausgiebig gefeiert wie die Fastnacht, wobei Form und Intensität der Brauchpflege in den einzelnen Regionen sehr unterschiedlich sind. Am weitesten verbreitet ist in dieser Zeit der Heischegang, das so genannte Zampern.
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In Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Informationswissenschaften der FH Potsdam: Jenny Porschien, Susann Boldt, Julia Mohr und Roland Schulze und Prof. Dr. Rolf Däßler.