Freitag, 05. August 2011 a  
Dialog-backdrop
Artikel versenden

Magna spart sich mit neuem IT-System Millionenbeträge

Geben Sie hier die E-Mail-Adresse des Empfängers ein (z.B. m.mustermann@wb.com). Mehrere Empfänger werden durch Komma getrennt.

von Petra Spescha | 31.05.2011 | 16:28

A- A A+ Drucken Artikel weiterempfehlen zu den Kommentaren

Magna spart sich mit neuem IT-System Millionenbeträge

Autozulieferer Magna setzt in auf Cloud Computing und spart damit 50 Prozent der SAP-Kosten. 80 Einheiten der Exterior & Interiorgruppe werden von T-Systems in Wien bereits betreut.

apa Fotoservice

Alexander Stamm, IT-Chef von Magna Europe, setzt auf Cloud Computing

Der kanadische Autozulieferer Magna hat seine IT- und Telekomtechnik weltweit modernisiert und teilweise zentralisiert. Künftig bezieht Magna seine Applikationen aus der „Wolke“, einem Severzentrum mit einheitlichen Standards und virtuellen Umgebungen. Abgerechnet wird im Cloud Computing nach verbrauchter Leistung. „Bis jetzt konnten wir 50 Prozent der SAP-Betriebskosten einsparen. Das ist ein siebenstelliger Betrag“, sagt Alexander Stamm, IT-Chef von Magna Europe. Und auch in Zukunft „werde sich die Kostenlage weiter zum Vorteil entwickeln“, so Stamm.

Die Kosteneinsparungen ergeben sich laut Stam vor allem aus einer besseren Vertragsstruktur und Kapazitätsauslastung. Arbeitsplätze sind laut Stamm keine in Gefahr, im Gegenteil: Zu den derzeit 40 bis 45 Experten im SAP-Inhouse Consulting soll „nicht unerheblich“ aufgestockt werden.

Zentrale in Wien

80 Standorte der auf Fahrzeuginnenräume spezialisierte Exterior & Interiorgruppe werden nun zentral von der Deutsche Telekom-Tochter T-Systems gehosted, darunter Werke in Europa, Russland und Brasilien. Bis 2014 werden die neun SAP-Landschaften und 6000 bis 7000 Benutzer in Wien betreut.

Magna Steyr wird derzeit noch von einem anderen Anbieter gefahren, allerdings mit einer „ähnlichen Strategie“, wie Stamm erklärt. Langfristige Vertragsbindungen hätten es zeitlich unmöglich gemacht, Magna Steyr von Beginn einzubinden. Bei einer weiteren Synchronisierung in etwa drei Jahren soll der Betrieb in Graz allerdings in die neue IT-Organisation aufgenommen werden.

Schneller Anschluss 

Mit der neuen IT-Struktur will  Stamm „weg vom Commodity IT-Handwerk“ und sich künftig verstärkt auf Systemprozesse konzentrieren. Neue Werke, Standorte oder die IT von neu übernommenen Unternehmen sollen durch das neue System innerhalb von nur zwei Wochen einfacher integriert werden können. Vor allem aber soll so ein neuer „Wust an verschienen suboptimalen Outsourcing Verträgen“ verhindert werden.

Den ganzen Konzern an ein zentrales IT-System anzuschließen und zu synchronisieren, ist derzeit nicht angedacht. Vor allem regional wolle man die Betreuung stärker auseinanderziehen und das Risiko so möglichst gering halten. Vor allem die Niederlassungen in Nordamerika und China sollen vorerst ihre eigenen Systeme beibehalten.

Keine Backups

Wie ausfallsanfällig die Konzepte der Just-in-time-Produktion der Automobilindustrie sind, hat die Katastrophe in Japan deutlich gezeigt. Noch immer  gibt es Versorgungsschwierigkeiten, die auch für die IT Fragen nach der Sinnhaftigkeit solcher rollender Lagerbestände aufwerfen. Auch das neue zentrale IT-System der Magna hat „teilweise keine Backups“, räumt Stamm ein. Getrieben durch den Druck der großen Hersteller und die Modulbauweise habe man sich dieser Art der Lagerbestandshaltung nicht entziehen können.

Kommentare… Kommentar hinzufügen…

mehr TechZone…