Auslöser der Proteste waren fehlende Wohnungen und die immens hohen Mieten in Tel Aviv, die sich viele Menschen nicht mehr leisten können. Inzwischen ist der Strauß der Forderungen bunter, die einen fordern eine bessere Gesundheitsversorgung, andere wollen das Bildungssystem reformieren oder Steuern senken.
Obwohl viele Demonstranten Netanjahu kritisieren, könnten ihm die sozialen Proteste nützen, schrieb die liberale Zeitung "Haaretz". Bis zu den nächsten Wahlen 2013 bleibe ihm noch genügend Zeit, auf die sozialen Forderungen einzugehen. "Viel mehr Wohnungen, dann geht der Preis runter, richtig? Dieses Gesetz wird das Land in den nächsten eineinhalb Jahren mit Wohnungen überschwemmen", zitierte ihn das Blatt nach der Verabschiedung eines Gesetzes für Wohnungsbau.
Zudem beauftragte Netanjahu am Sonntag ein Expertenteam mit der Prüfung der Forderungen. Israelische Medien berichteten, an der Spitze solle Professor Manuel Trachtenberg stehen, der ehemalige Vorsitzende des Nationalen Wirtschaftsrats. Mit 18 Ministern werde auch ein großer Teil der Regierung an den Debatten beteiligt sein. Das Team solle Empfehlungen zur Lösung der sozialen Krise ausarbeiten, hieß es.
Finanzminister Juval Steinitz, der auch zu dem Team gehört, äußerte am Sonntag Verständnis für die Proteste. "Dies ist ein beeindruckendes Phänomen und wir müssen den Demonstranten zuhören", sagte er im israelischen Rundfunk. "