Anfang Juni fand in Gaza eine Fotoausstellung statt, in der die Arbeiten von 40 Teilnehmerinnen eines Foto- und Videoproduktionskurses zu sehen waren. Zwei Drittel der Absolventinnen dieses Kurses konnten sich über einen neuen Job freuen noch bevor die Ausbildung beendet war.

Die GTZ hatte den Kurs im Rahmen eines BMZ-finanzierten Programms zur Förderung von Berufsbildung und Arbeitsmarkt in Gaza angeregt, um junge arbeitslose Frauen beruflich zu qualifizieren und fit für den Arbeitsmarkt zu machen. Gleichzeitig diente der Kurs der sozialpädagogischen Verarbeitung der Ereignisse des letzten Gaza-Krieges Ende 2008/Anfang 2009 und zur Bewältigung des Alltags danach.

Der in Zusammenarbeit mit der Kommission für Flüchtlinge, dem Sheikh Hamad-Zentrum für Ausbildung und Entwicklung, durchgeführte Kurs war an die Anforderungen des lokalen Marktes angepasst, um den Teilnehmerinnen realistische Beschäftigungschancen zu eröffnen. So konnten die jungen Frauen auch einen „Computerführerschein“ und technisches Basiswissen erwerben. Unterrichtssprache war englisch.

^{Im Bild: Ein Junge am Strand Gazas - Foto einer Kursabsolventin}

Die begleitende Fotoausstellung fand mit insgesamt weit mehr als 1000 Besuchern große Resonanz, auch unter Geschäftsinhabern der Kommunikationsbranche und Vertretern arabischer Staaten. Sie dokumentierte die Fähigkeiten und Kompetenzen der Auszubildenden und ermöglichte Kontakte zu potentiellen Arbeits- oder Auftraggebern in Unternehmen und Institutionen der Privatwirtschaft. In teilweise beeindruckender Weise zeigten die Exponate Eigeninitiative und Selbstvertrauen der Kursteilnehmerinnen, Fähigkeiten, die sie zur Verbesserung ihrer individuellen Lebensumstände dringend benötigen, vor allem unter den derzeit schwierigen Bedingungen in Gaza.

Die Arabische Liga ist interessiert, die Ausstellung nach Kairo zu bringen. Auch die französische Vertretung in Gaza fragte die Ausstellung für ihre Repräsentanz an. Wegen des Erfolges des Kurses plant die GTZ das Ausbildungskonzept gemeinsam mit UNRWA und der ILO in das Westjordanland zu exportieren. Sie erhofft sich auch dort ähnliche Ergebnisse zu erzielen – nämlich die Jobchancen junger Frauen real zu verbessern.