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Schweizer Luftwaffe

Pilatus PC-21

Jetpiloten-Ausbildungssystem PC-21 (JEPAS PC-21)

 

PC-21 mit der neuen Bemalung seit Herbst 2010 (Vergrösserung im neuen Fenster)Vergrösserung im neuen Fenster

Hersteller: Firma PILATUS Aircraft Ltd, Stans, Schweiz
Baujahr: 2007
Verwendungszweck:

  • Grund- und Fortgeschrittenenausbildung für Jetpiloten
  • Luftkampf-, Blind- und Kunstflugschulung

Besatzung: 1 Pilot, 1 Schüler oder 1 Passagier
Im Einsatz seit: 2008
Anzahl beschaffter Flugzeuge: 6
Anzahl Flugzeuge noch im Einsatz: 6 (Bestand im April 2011)

Immatrikulation: A-101 bis A-106

 

PC-21 mit der 2008 eingeführten Bemalung. Bis Mitte 2012 werden alle Maschinen ganz in Rot fliegen.
PC-21 mit der 2008 eingeführten Bemalung. Bis Mitte 2012 werden alle Maschinen ganz in Rot fliegen.

Der Pilatus PC-21 ist bezüglich Avionik und Systemstraining topmodern und ermöglicht ein Training, welches auf den früher eingesetzten Jetschulflugzeugen so nie möglich war. Ein Nachteil des PC-21 ist die beschränkte Flugleistung. Dies, weil der Turbopropantrieb nicht die Leistung eines Jet erbringen kann. Mit dem Jetpiloten Ausbildungssystem PC-21 (JEPAS PC-21) beschreitet die Schweizer Luftwaffe neue Wege, indem Piloten von der PC-21 direkt auf die Boeing F/A-18 Hornet umschulen. Eine Weltneuheit. In den 90er-Jahren war das Ziel der Ausbildung die Umschulung auf Hawker Hunter oder Northrop F-5 Tiger II. Ende der 90er-Jahre wurde klar, dass man sich an den Vorgaben der F/A-18 ausrichten musste. Der Schulungsweg ging von der Pilatus PC-7 Turbo-Trainer via F-5 Tiger zur F/A-18 Hornet. Doch ein Jetschulflugzeug sollte dem späteren Einsatzflugzeug gerecht werden. Dies war mit dem F-5 Tiger nicht sichergestellt. Die Idee, von einem modernen Propellerflugzeug direkt auf die F/A-18 umzusteigen, war geboren. PC-21 heisst die Realisierung.

Die Ausbildung für einen Berufsmilitärpiloten dauert rund 5 Jahre und 4 Monaten. Zuerst sind 3 Jahre und 4 Monate Aviatik-Studium nötig mit integrierter Linienpilotenausbildung. Die eigentliche militärische Flugausbildung dauert zwei Jahre: Nämlich 30 Wochen auf Pilatus NCPC-7 und 45 Wochen auf dem PC-21. Während diesen 45 Ausbildungswochen werden Themen wie die technische Umschulung, Ausbildung im Wolkenflug (IFR), Verbandsflug, Navigation, Luft-Boden Angriffe, Luftpolizeidienst und Luftkampf ausgebildet. Für jeden Schüler sind 210 Missionen vorgesehen.

Die sechs Maschinen wurden im Rahmen des Jetpiloten-Ausbildungssystems (JEPAS), das die Schweiz für 115 Millionen Franken mit dem Rüstungsprogramm 2006 Externe Seite. Inhalt wird in neuem Fenster geöffnet. beschaffte, im Jahr 2008 abgeliefert und eingeführt. Am 20. Juli 2007 startete der HB-HYA mit der Werknummer 103 auf dem Flugplatz Buochs zu seinem ersten Flug. Es war der erste PC-21 Prototyp für die Schweizer Luftwaffe, der später das militärische Kennzeichen A-101 erhielt. Die zweite Maschine (Werknummer 104) wurde, wie schon der erste PC-21, auch am 06.07.2007 vorerst zivil als HB-HYB immatrikuliert. Diese beiden Prototypen wiesen anfangs noch nicht exakt die von der armasuisse Externe Seite. Inhalt wird in neuem Fenster geöffnet. definierte Konfiguration auf, wurden aber später auf den Stand der Serie modifiziert.

Die Luftwaffe plante bereits für Mitte 2008 den ersten Kurs für die Pilotenklasse 2004 Externe Seite. Inhalt wird in neuem Fenster geöffnet. (PK 04) mit dem revolutionären Trainingskonzept. Parallel dazu wurde der letzte Pilotenkurs (PK 03) zu Ende geführt, welcher noch den F-5F Tiger II als Ausbildungsflugzeug nutzte.

 

Zwei zusätzliche PC-21

Die Erfahrungen nach der Ausbildung der ersten Jetpilotenklasse mit vier Jetpiloten-Anwärtern und sechs PC-21 Flugzeugen zeigten, dass eine Ausbildung von sechs Jetpiloten-Anwärtern bei gleichbleibender Anzahl PC-21 Flugzeugen nur mit Einschränkungen möglich ist. Als Folge davon müssten die Ausbildungsbereiche wie Nachtflug und Luftkampf auf den wesentlich kostenintensiveren F/A-18 verlagert werden. Dazu kommt, dass die Abgänge von Piloten der Luftwaffe in den letzten Jahren zugenommen haben. Deshalb besteht künftig ein Nachwuchsbedarf von sechs bis acht Jetpiloten pro Jahr. Es werden zwei zusätzliche PC-21 zur Sicherstellung des Bestandes an F/A-18 Piloten benötigt. Am 17.02.2010 verabschiedete der Bundesrat das Rüstungsprogramm 2010 Externe Seite. Inhalt wird in neuem Fenster geöffnet. mit diesen beiden Flugzeugen.

 

PC-21 der Luftwaffe künftig in Rot

Die bisherigen Erfahrungen in der Pilotenschule haben gezeigt, dass die Sichtbarkeit des 2008 eingeführten rotweissen Anstrichs der PC-21 nicht optimal ist. Deshalb wurde beschlossen, die Flugzeuge neu mit einer roten Bemalung zu versehen. Damit soll die Sicherheit, insbesondere im Verbandsflug unter Instrumentenflugbedingungen, weiter erhöht werden. Die einfarbige rote Bemalung mit einem schmalen weissen Zierstreifen sorgt dafür, dass das Flugzeug in seinem ganzen Volumen klar erkennbar wird. Besonders positiv soll sich dies bei bewölkten Verhältnissen auswirken.

Im Herbst 2010 wurde die Umlackierung des ersten Flugzeugs beendet. Ein zweites Exemplar erhielt den neuen Anstrich ebenfalls noch in Herbst 2010. Anschliessend sollen die mit dem Rüstungsprogramm 2010 geplanten zusätzlichen zwei Flugzeuge mit der roten Lackierung geliefert werden. Das Umlackieren der restlichen vier PC-21 ist für das zweite Semester 2012 vorgesehen.

 

PC-21 mit der neuen Bemalung seit Herbst 2010. (Vergrösserung im neuen Fenster)Vergrösserung im neuen Fenster
PC-21 mit der neuen Bemalung seit Herbst 2010.
PC-21 mit der neuen Bemalung seit Herbst 2010 (Vergrösserung im neuen Fenster)Vergrösserung im neuen Fenster

 

Technische Daten

Max. Geschwindigkeit:370 Knoten (685 km/h), Mach 0.72
Max. Steigleistung:4'250 ft/min (1'295 m/min)
Max. Einsatzhöhe:25'000 ft über Meer (7'620 m über Meer)
Max. Reichweite:720 NM (1'333 km)
Bauart:Freitragender Tiefdecker, Metallbauweise Semi Monocoque Design. Fahrwerk, Landeklappen und Luftbremse hydraulisch betrieben
Länge:11.23 m
Höhe:3.75 m
Spannweite:9.10 m
Leergewicht:2'270 kg
Max. Abfluggewicht:4'250 kg
Triebwerk:Propellerturbine Pratt & Whitney Canada PT6A-68B

 

Weitere Informationen aus Fachpublikationen

    Für Fragen zu dieser Seite: Kommunikation Luftwaffe
    Zuletzt aktualisiert am: 10.08.2011
    Verbandsabzeichen Luftwaffe

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