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Merken   Drucken   19.05.2011, 15:00 Schriftgröße: AAA

Portfolio: Vorstände lassen Anleger ratlos zurück

Eigentlich geben im DAX gelistete Unternehmen in ihrem Geschäftsbericht einen transparenten Ausblick, könnte man meinen. Doch das ist nicht der Fall: Viele Konzerne verzichten ganz auf eine Prognose. von Bernd Mikosch 
Nur sieben der insgesamt 30 DAX-Unternehmen geben im Geschäftsbericht einen transparenten Ausblick. Sechs Konzerne verzichten ganz auf eine konkrete Prognose zur künftigen Entwicklung. Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung aller aktuellen DAX-Geschäftsberichte, die die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) und das Beratungsunternehmen Kirchhoff Consult am Mittwoch in Frankfurt vorstellten.
Kursinformationen und Charts
  BASF 48,6 EUR  [-1.92 -3,80%
  Beiersdorf 40,315 EUR  [-0.965 -2,34%
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"Für die Aktionäre sind Prognosen ein nahezu unentbehrliches Instrument, um den fundamentalen Zustand eines Unternehmens und die mögliche Kursentwicklung realistisch einschätzen zu können", sagte DSW-Hauptgeschäftsführer Ulrich Hocker. Prognoseberichte seien zwar gesetzlich vorgeschrieben und gehörten daher zum festen Bestandteil eines jeden Geschäftsberichts. "Nur die Qualität der Aussagen variiert zwischen unbrauchbarem Orakelspruch und präziser Analyse", sagte Hocker.
Kirchhoff Consult durchkämmte die Geschäftsberichte unter anderem nach Aussagen zu Gesamtwirtschaft und Branchenentwicklung sowie Prognosen zu Ergebnis, Forschungsaufwand, Personalentwicklung, Finanzlage und Dividende. Außerdem ging die Beratungsgesellschaft der Frage nach, ob der Ausblick zwei Jahre in die Zukunft reicht, wie es das Deutsche Rechnungslegungs Standards Committee (DRSC) empfiehlt.
"Die Prognoseberichte von Fresenius Medical Care und Bayer setzen den Maßstab", sagte Unternehmensberater Klaus Rainer Kirchhoff. "Zu allen relevanten Aspekten der Geschäftsentwicklung werden konkrete, nachvollziehbare Prognosen abgegeben." Im Geschäftsbericht von Fresenius Medical Care  zum Beispiel finden Anleger eine Tabelle, auf der die Ergebnisse des vergangenen Jahres und die Ziele für die Jahre 2011 und 2012 übersichtlich aufgelistet sind.
Mit hoher Transparenz überzeugten auch die Deutsche Post , Eon , Metro , RWE  und Henkel . Für Henkel ist Kirchhoff beratend tätig, sonst für keines der untersuchten Unternehmen.
Am anderen Ende der Transparenzskala landeten BASF , Beiersdorf , Daimler , Heidelberg Cement , die Deutsche Lufthansa  und Volkswagen . Die restlichen 17 DAX-Konzerne ordnen DSW und Kirchhoff im Mittelfeld ein. Allein vom Umfang eines Textes ließe sich nicht auf dessen Aussagekraft schließen, betonte Kirchhoff: "VW hat mit zehn Seiten einen der längsten Prognoseberichte, konkrete Zahlen fehlen aber." Im Schnitt äußerten sich die Unternehmen auf gut sieben Seiten über das künftige Geschäft.
Hocker zufolge will die DSW künftig auf ihren 700 Hauptversammlungsbesuchen im Jahr noch stärker darauf pochen, dass die Unternehmen einen konkreten Ausblick geben. "Jeder Vorstand legt seinem Aufsichtsrat kurz-, mittel- und langfristige Prognosen vor. Das beweist, dass solche Aussagen möglich sind", sagte Hocker. Ob es dem Vorstand gelingt, seine Prognosen einzuhalten, überprüfte die DSW nicht. Dies könne man künftig aber untersuchen, so Hocker.
04:39:23 Kursinformationen und Charts
Name aktuell  absolut  
BASF 48,6 EUR   -3,80%  -1.92
Beiersdorf 40,315 EUR   -2,34%  -0.965
Lufthansa 10,935 EUR   -3,53%  -0.4
Daimler 34,735 EUR   -2,59%  -0.925
Deutsche Post 10,18 EUR   -2,12%  -0.22
Fresenius Medical Care 46,425 EUR   -1,27%  -0.595
  • FTD.de, 19.05.2011
    © 2011 Financial Times Deutschland,
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