Lage des Flughafens Parchim
Die Geschichte vom Parchim International Airport ist deshalb ein besonders krasses Beispiel für die Hoffnungen, die finanzklamme deutsche Gemeinden oder Unternehmen chinesischen Investoren entgegenbringen - und dafür, wie herb diese enttäuscht werden können.
Pang betreibt in der ostchinesischen Provinz Henan einen anderen Flughafen und ist mit seiner Firma Link Global im Speditionsgeschäft. Er würde über Parchim nicht nur chinesische Fracht nach Europa bringen, hieß es, sondern auch chinesische Unternehmen zur Endfertigung in der Region ansiedeln. Die würden sich um den Stempel "made in Germany" reißen. Und was würde auch nur ein Hauch vom Boom bedeuten für die strukturschwache Gegend, der die Leute davonlaufen!
Werner Knan zufolge gilt das freilich immer noch. Immerhin, nach vier Jahren hat die chinesische Exim-Bank endlich Kredite für den Ausbau der Infrastruktur des Flughafens freigegeben, erste Bauverträge seien unterzeichnet. "Ich habe immer an die Vision von Herrn Pang geglaubt", erklärt er im Brustton der Überzeugung. Was sicher stimmt.
Er war es schließlich, der Pang 2007 Grundstücke für mindestens 13 Mio. Euro abkaufte, um den Industriepark zu bauen, von dem nichts zu sehen ist. Auf einer Messe hatte er Pang getroffen. Knan war damals Deutschland-Manager des Immobilienentwicklers Goodman. Warum er sich von der Goodman-Gruppe trennte, sich Anfang 2009 selbstständig machte und unter anderem inzwischen Pangs Berater geworden ist, dazu will er nichts sagen. Jedenfalls stotterte Pang, der schon vor Zahlung auch nur eines Cents im Grundbuch stand, mit dem Geld, das er von Goodman bekommen hatte, seine erste Kaufrate von 13 Mio. Euro für den Flughafen ab.