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Agenda: Großbritannien entdeckt Law and Order

Nach der Schlacht um London versucht Großbritannien, den Schock zu verarbeiten. Plünderer werden im Schnellverfahren mit aller Härte verurteilt. Doch immer mehr Briten fragen: Warum ist unsere Gesellschaft so verrottet?

Premium Nach der Schlacht um London versucht Großbritannien, den Schock zu verarbeiten. Plünderer werden im Schnellverfahren mit aller Härte verurteilt. Doch immer mehr Briten fragen: Warum ist unsere Gesellschaft so verrottet? von Matthias Lambrecht, London

Dr. Mike Uyi hat seinen besten schwarzen Anzug angezogen, denn er ist auf einer wichtigen Mission. Unermüdlich steigt er eine kleine Trittleiter auf und ab und klebt bunte Zettel an die Pressholzplatte, die in der Haupteinkaufsstraße von Peckham eine zerborstene Schaufensterscheibe ersetzt. Seine "Peace Wall" ist zu einem Wallfahrtsort für die Bewohner des Stadtteils im Süden Londons geworden. "Jeder hier hat den Unterschied zwischen Frieden und Anarchie erlebt", sagt Dr. Uyi mit hartem nigerianischem Akzent und wischt sich den Schweiß von der Nase. "Und zum Frieden gibt es keine Alternative."

Passanten stecken ihm immer neue Zettel zu. Mit Gedanken und Wünschen am Ende einer Woche, die mit Ausschreitungen und Plünderungen ganz England erschüttert hat. "Lasst euch von der Armut nicht in die Kriminalität treiben", steht auf einem der bunten Vierecke. "Wir müssen Respekt füreinander haben", auf einem anderen.

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Aus der FTD vom 15.08.2011
© 2011 Financial Times Deutschland,

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