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Merken   Drucken   16.08.2011, 10:51 Schriftgröße: AAA

Konjunktur: Deutscher Wirtschaft geht die Puste aus

Nach einer langen Aufschwungphase schwächelt die deutsche Konjunktur. Im zweiten Quartal wächst die Wirtschaft nur noch minimal. Nur die Investitionen der Firmen sorgen für ein schmales Plus. Der Euro gibt nach.
© Bild: 2011 DPA/Bildfunk/Kay Nietfeld
Nach einer langen Aufschwungphase schwächelt die deutsche Konjunktur. Im zweiten Quartal wächst die Wirtschaft nur noch minimal. Nur die Investitionen der Firmen sorgen für ein schmales Plus. Der Euro gibt nach.




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Der deutsche Aufschwung ist im zweiten Quartal fast zum Erliegen gekommen. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs von April bis Juni nur noch um 0,1 Prozent im Vergleich zum ersten Vierteljahr, teilte das Statistische Bundesamt in einer ersten Schätzung mit. Das Wachstum zu Jahresbeginn wurde leicht von 1,5 auf 1,3 Prozent nach unten korrigiert.
"Die privaten Konsumausgaben und die Bauinvestitionen bremsten die deutsche Wirtschaft im zweiten Vierteljahr 2011", hieß es. Weil die Importe schneller stiegen als die Exporte, kamen auch vom Außenhandel negative Impulse. Dagegen zogen Investitionen der Unternehmen an und hielten die Wirtschaft damit auf Wachstumskurs. Details wollen die Statistiker am 1. September nennen.
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Der private Konsum fiel trotz des positiven Umfelds als Wachstumsstütze aus. "Der Konsum dürfte gesunken sein", sagte Dekabank-Ökonom Andreas Scheuerle. "Das passt zwar zu den Einzelhandelsumsätzen, nicht aber zu den Rahmenbedingungen: Arbeitsmarkt im Plus, höhere Lohnabschlüsse. Einziger Belastungsfaktor waren Inflation und gefühlte Inflation."
Obwohl die Angst vor einem Rückfall in die Rezession zuletzt Turbulenzen an den Finanzmärkten in aller Welt verursachte, rechnen Experten in den kommenden Monaten mit einer robusten Entwicklung in Deutschland. Zusätzliche Sparpakete etwa in Frankreich und Italien dürften die deutsche Exportwirtschaft und damit die Konjunktur aber belasten.
Banken-Volkswirte kündigten eine Korrektur ihrer Konjunkturprognosen an. Deutschland könne sich nicht völlig abkoppeln vom Rest der Weltwirtschaft, sagte Jörg Krämer von der Commerzbank. "Die Frühindikatoren zeigen mittlerweile auch bei uns nach unten. Dennoch erwarte ich, dass wir ein im historischen Vergleich immer noch kräftiges Wachstum erreichen werden."
Der konjunkturelle Dämpfer in Deutschland dürfte auch in der Euro-Zone seine Spuren hinterlassen. Das starke Wachstum in der Bundesrepublik hat bislang die Schwächen in anderen Ländern überdeckt. "Viel mehr als eine Stagnation ist da nun nicht mehr zu erwarten", sagte Jörg Lüschow von der WestLB. Am Vormittag gibt das europäische Statistikamt Zahlen zum Wachstum in der EU bekannt. Nach dem tiefen Einbruch um 4,7 Prozent im Krisenjahr 2009 war die deutsche Wirtschaft im vergangenen Jahr um 3,6 Prozent gewachsen. Dank des fulminanten Jahresauftakts hat die Wirtschaftsleistung das Vorkrisenniveau von Anfang 2008 bereits wieder überschritten.
Der Euro  reagierte mit leichten Kurseinbußen auf enttäuschende Wachstumszahlen aus Deutschland. Nach Veröffentlichung der Zahlen sank der Euro auf bis zu 1,4390 US-Dollar  und kostete damit etwa einen halben Cent weniger als in der Nacht zum Dienstag. Ein Dollar war zuletzt 0,70 Euro wert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montagmittag auf 1,43 (Freitag: 1,43) Dollar festgesetzt.
  • FTD.de, 16.08.2011
    © 2011 Financial Times Deutschland,
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