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Merken   Drucken   22.08.2011, 11:00 Schriftgröße: AAA

Agenda: Wie Hewlett-Packard sich neu aufstellt

Mit dem Ausstieg aus dem PC-Geschäft verordnet Léo Apotheker dem weltgrößten Computerkonzern einen radikalen Strategiewechsel. Für HP soll es der Neubeginn nach einem verlorenen Jahrzehnt werden. Für Apotheker die Rehabilitation als Topmanager.
© Bild: 2011 dapd/AP
Mit dem Ausstieg aus dem PC-Geschäft verordnet Léo Apotheker dem weltgrößten Computerkonzern einen radikalen Strategiewechsel. Für HP soll es der Neubeginn nach einem verlorenen Jahrzehnt werden. Für Apotheker die Rehabilitation als Topmanager. von Annika Graf, Hamburg und Helene Laube, San Francisco
Seine Stimme mit dem leichten Akzent hört sich ruhig an. Die Telefonkonferenz mit den Analysten hatte Hewlett-Packard  (HP) eigentlich angesetzt, um die Geschäftszahlen für das dritte Quartal zu erklären. Nun wird sie zur großen Bühne für Léo Apotheker , den belächelten Vorstandschef des Computerkonzerns.
Schon Stunden zuvor hatte es Gerüchte gegeben, über einen radikalen Strategiewechsel. Nun schlägt seine Stunde. "Heute geht es um den Weg von HP in die Zukunft", liest Apotheker aus seinem Redemanuskript vor. Seit neun Monaten sei er jetzt HP-Chef, er habe sich alles angeschaut: "HP befindet sich an einem entscheidenden Punkt seiner Geschichte." Ja, er habe "harte Entscheidungen" treffen müssen, erklärt er und fügt, wohl nicht ohne Stolz, hinzu: "Wir formen ein neues HP - und ich trage die Verantwortung dafür."
Bei HP wird bald alles anders sein   Bei HP wird bald alles anders sein
Es ist fürwahr radikal, was Apotheker vorhat. Er wolle sich vom PC- und Smartphone-Geschäft trennen und den Fokus schärfen, auf IT-Lösungen und Software. Neben Druckern und Servern soll HP künftig nur noch Software, Speichersysteme und IT-Dienstleistungen an Firmenkunden verkaufen. Glückt der Umbau, würde der Traditionskonzern aus dem Silicon Valley ein margenschwaches Geschäft los und könnte sich voll auf profitablere Verträge mit Firmenkunden konzentrieren - so wie es IBM  schon vor Jahren vorgemacht hat.
Es ist eine Flucht nach vorn. Für HP, den nach Umsatz - immer noch - größten Technologiekonzern und Computerhersteller der Welt, der zuletzt kräftig unter Druck geraten war. Und für Apotheker, der nach seinem unrühmlichen Ende als Chef von SAP  schon abgeschrieben war. Mit seinen Umbauplänen könnte der 57-Jährige endlich zeigen, dass er doch mehr ist als nur ein harter Sanierer und Verkäufer. Doch es ist ein Wagnis.
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Die Unsicherheit ist groß. Die HP-Aktie stürzte an der New Yorker Börse um 20 Prozent auf den tiefsten Stand seit sechs Jahren. So viel hatte das Papier seit 1987 nicht an einem Tag verloren. Es war wohl die Flut der Ankündigungen, die viele Investoren irritierte: So will die HP-Führung in den kommenden zwölf bis 18 Monaten entscheiden, ob das 40 Mrd. Dollar schwere PC-Geschäft, das immerhin ein Drittel des Umsatzes ausmacht, aufgeteilt, ausgegliedert oder verkauft werden soll; der Ausstieg aus dem Boomgeschäft mit Smartphones und Tablets, in dem HP nie Fuß fassen konnte, ist beschlossene Sache; außerdem will HP den britischen Softwarehersteller Autonomy kaufen - mit einem Preis von gut 10 Mrd. Dollar die drittgrößte Akquisition der Konzerngeschichte; und, ach ja, ganz nebenbei senkte Apotheker noch einmal die Prognose für das Gesamtjahr.
Und trotzdem wurde der Vorstandschef auch gefeiert. Analysten, die seit Jahren versucht hatten, die HP-Spitze zu ähnlichen strategischen Schritten zu drängen, jubelten über Apothekers Vorhaben. "Eine Abspaltung des PC-Geschäfts wäre großartig", sagte etwa Brian Marshall von Gleacher & Company. "Damit würde HP mehr wie IBM - höhere Margen und mehr Fokus auf Unternehmenskunden."

Teil 2: IBM ist die Blaupause für Apothekers HP der Zukunft

  • Aus der FTD vom 22.08.2011
    © 2011 Financial Times Deutschland,
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