Usain Bolt sieht sich selbst als konkurrenzlos an
Zur Einstimmung wollte sich die Mannschaft mit den schnellsten Sprintern der Welt am Donnerstag angemessen präsentieren. Zu diesem Zweck war ein Theater angemietet worden. Große Bühne, große Leinwand, karibische Rhythmen - alles war vorbereitet. Nur die Mikrofone wollten nicht funktionieren. Damit fing es an. Und dann kam Michael Frater aufs Podium. Asafa Powell kam nicht.
Erklären wollten Jamaikas Offizielle diesen Umstand nicht. Doch dem als Staffelläufer eingeplanten Frater rutschte folgender Satz heraus: "Ich bin zwar nicht hergekommen, um die 100 Meter zu laufen, aber Asafa kann nicht, also bin ich bereit." Das war zu verstehen. Und schon brach das Chaos los. Powell läuft nicht? Der Weltjahresbeste verletzt? Das Duell mit Bolt geplatzt? Fragen über Fragen. Herumgedruckse bei den Jamaikanern. Man wisse noch nichts Genaues, man könne nichts sagen.
Dann kam Usain Bolt. Tanzend zwar, aber angeblich genauso ahnungslos. "Asafa ist raus?", fragte er mit großen Augen. "Das höre ich zum ersten Mal, gestern habe ich ihn noch gesehen." Immerhin, mit seiner kräftigen Stimme überwand Bolt mühelos die Mikrofonprobleme. Dass er und Powell einander nicht wirklich grün sind, ist bekannt. Sie bilden zwei Lager im jamaikanischen Team.