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  FTD-Serie: Fondsrating

Welche Fonds schlagen den Vergleichsindex und welche enttäuschen die Anleger? Unsere Serie, die auf Daten der Ratingagentur Morningstar basiert, hält Sie auf den Laufenden.

Merken   Drucken   14.08.2011, 18:43 Schriftgröße: AAA

Fondsrating: Probleme mit Luxus statt Luxusproblem

Die meisten Themenfonds der Konsumgüterbranche haben zuletzt gute Renditen erwirtschaftet. Doch sie sind abhängig davon, wie lange das Geld bei Verbrauchern noch locker sitzt. von Olaf Wittrock
Das Konzept des Themenfonds steht oft in der Kritik. Produkte dieser Kategorie versprechen, von langfristigen globalen Trends zu profitieren, sei es vom Internetboom, von der Überalterung oder von der Ölknappheit. Das Problem für Anleger ist: Sie können kaum nachvollziehen, ob die Manager wirklich gut sind oder ob sie einfach Glück hatten. Denn die Trends lassen sich eben schwer in Kursentwicklungen bemessen, sinnvolle Vergleichsmaßstäbe fehlen oft.
Die Fonds des aktuellen Morningstar-Ratings, die Geld in Aktien von Konsumgüterherstellern anlegen, bilden in dieser Beziehung eine rühmliche Ausnahme. Auch unter ihnen finden sich viele Themenfonds, wie ein Blick auf Produktnamen wie "Global Consumer Trends" oder "Deluxe" erahnen lässt. Zugleich fällt es aber nicht schwer zu ermessen, wie gut die Manager arbeiten. Denn die Konsumgüterhersteller bilden eine breite und zudem recht homogene Industrie, deren Aktienkursentwicklung gut als Maßstab taugt. Es sind genau genommen zwei Teilmärkte, die unter den Begriff Konsum passen: Erstens die "Consumer Staples", das sind Verbrauchsgüter des täglichen Lebens wie Essen, Telefonanschlüsse oder Medikamente. Diese Produkte sind recht unabhängig von der Konjunktur gefragt, denn kaum jemand kann oder will auf sie verzichten. Die zweite Gruppe sind "Consumer Discretionary"-Waren, die man nach Ermessen, also Kassenlage kauft: Dinge wie Autos, Reisen oder Uhren.
Die zehn besten Fonds mit Aktien aus Europas Konsumgüterindustrie   Die zehn besten Fonds mit Aktien aus Europas Konsumgüterindustrie
Nun haben sich in den vergangenen drei Jahren sowohl Basiskonsumgüter wie auch verzichtbare Artikel offensichtlich hervorragend verkauft. Seit August 2008 stiegen Vergleichsindizes beider Kategorien von Standard & Poor's (S&P) und Russell um fast sieben beziehungsweise 8,5 Prozent pro Jahr. Gemessen daran gelang es nur vier der Top-zehn-Fonds aus der Ratingkategorie, den Markt zu schlagen. Verglichen mit dem marktbreiten MSCI-Index für Basiskonsumgüter, der sich als Indexfonds von State Street auf Platz 13 im Rating wiederfindet und 2,8 Prozent pro Jahr zulegte, schnitten allerdings alle Manager deutlich besser ab.
Die Tücken des Vergleichs zwischen Fonds und Index liegen aber im Detail. Streng genommen konzentrieren sich nämlich nur zwei der zehn Fonds auf Basiskonsumhersteller: der KBC "Food & Personal Products", im Rating noch unter dem früheren Namen "Food & Beverages" erfasst, sowie der von Sal. Oppenheim verwaltete und von der Düsseldorfer Vermögensverwaltung GS&P gemanagte "Food"-Fonds. Die zuletzt erfolgreichsten Produkte sind dagegen auf Luxusartikel ausgerichtet: Der "Global Prestige"-Fonds von Credit Suisse legte ähnlich wie der "Allianz RCM Deluxe"-Fonds im vergangenen Jahr um rund 50 Prozent zu.
Die weiteren Fonds des Ratings mischen zyklische und weniger zyklische Konsumgüteraktien und setzen Schwerpunkte - unter anderem bei großen Markenherstellern in den USA wie Coca-Cola , Procter & Gamble  oder McDonald's . Das führte zu hohen Kursgewinnen. Ob angesichts der jüngsten Marktverwerfungen künftig Luxus- und Basiskonsum weiter boomen, ist aber fraglich.
21:29:20 Kursinformationen und Charts
Name aktuell  absolut  
Coca-Cola 69,37 USD   -2,53%  -1.8
Procter & Gamble 61,84 USD   -1,70%  -1.07
85,03 USD   -4,04%  -3.58
  • Aus der FTD vom 15.08.2011
    © 2011 Financial Times Deutschland,
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