Während sich Investitionen in Frankreich bei Tarifen von 12 Cent je Kilowattstunde für Anbieter geschlossener Fonds nicht mehr lohnen, bleibt Italien weiterhin als Standort interessant - auch wenn die römische Gesetzgebung zunächst für Unruhe sorgte. So hatte der Hamburger Initiator Enrexa den Vertrieb seines Fonds Azzurro Uno Mitte März gestoppt. Eine Reaktion auf die Ankündigung Italiens, die Solarförderung neu zu regeln. Inzwischen hat das Emissionshaus seine Prospekte mit einem entsprechenden Nachtrag ausgestattet und die Platzierung wiederaufgenommen. Geschäftsführer André Wreth geht davon aus, die ursprünglich angestrebte Rendite auch unter geänderten Vorzeichen zu erreichen. "Die Preise für die Anlagenkomponenten sind gesunken", sagt er.
Tatsächlich gleichen die Verkäufer von Modulen und Wechselrichtern ihre Preise regelmäßig den sinkenden Tarifen an. Bei Solarfonds wird von hinten gerechnet, ausgehend von der angestrebten Rendite. Aus diesem Grund kostet die Hardware im schattigen Deutschland weniger als zum Beispiel in Sizilien, dem Standort mit den meisten Sonnenstunden Europas.
Warum kaufen die Fondsanbieter die Module nicht in Deutschland und transportieren sie nach Italien? "Die Hersteller verpflichten die Käufer, die Module nur an festgelegten Standorten aufzustellen", sagt Gert Waltenbauer, Geschäftsführer des Initiators KGAL. "Sonst drohen vertragliche Sanktionen und der Garantieverlust - ein K.-o.-Kriterium für jede Bank, die als Kreditgeber infrage käme."