Nachgewiesen wird dieser Effekt in der Studie allerdings nicht. Fitch beschränkte sich darauf, die Auswirkungen einer US-Rezession auf den Welthandel zu untersuchen. Die Warnung vor einem Einbruch der Wirtschaftsleistung auch in Europa und Japan bezieht sich auf "Zweitrundeneffekte" wie eine Ansteckung über das Finanzsystem. Diese Effekte hält Fitch für wahrscheinlich, ohne sie allerdings näher zu untersuchen.
In jedem Fall müssten die großen Industriestaaten aber eine deutliche Verlangsamung ihres Wachstums befürchten, heißt es in der Studie. Fitch geht darin von dem hypothetischen Szenario aus, dass das amerikanische Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr nur um ein Prozent zulegt, im nächsten Jahr um 0,6 Prozent schrumpft und 2013 wieder um 1,5 Prozent steigt. Im Vergleich zum Basisszenario, also den von Fitch tatsächlich angenommenen Wachstumsraten, wäre das eine Verschlechterung um kumulativ fünf Prozentpunkte.
Die Euro-Zone würde der Rückgang der Exporte in die USA im gleichen Zeitraum nach Einschätzung von Fitch insgesamt 1,6 Prozentpunkte Wachstum kosten - die Zweitrundeneffekte nicht eingerechnet. Für 2012 ergibt sich unter dem Stressszenario damit eine Wachstumsrate von 1,4 anstelle von 1,8 Prozent. 2013 würden die 17 Volkswirtschaften der Währungsunion lediglich um 1,8 Prozent wachsen, im Basisszenario sieht Fitch ihr Potenzial bei 2,1 Prozent. In Großbritannien fiele das Wachstum im Falle einer US-Rezession in den Jahren 2011 bis 2013 um insgesamt 0,7 Prozentpunkte schlechter aus, in Japan um 0,9 Prozentpunkte schwächer.