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Merken   Drucken   31.08.2011, 12:08 Schriftgröße: AAA

Umstrittener Metro-Chef: Cordes hat zu wenig geliefert

Leitartikel Für den Metro-Chef wird es eng. Der Aufsichtsrat des Düsseldorfer Handelskonzerns will den Manager loswerden. Dass er eine weitere Chance bekommt, wird immer unwahrscheinlicher.
Eckhard Cordes  hat beim Handelskonzern Metro  kaum noch eine Zukunft. Im Aufsichtsrat fehlt dem Vorstandsvorsitzenden inzwischen jedweder Rückhalt. Deshalb wird er es für ihn äußerst schwer werden, die Kontrolleure bis zur Vertragsverlängerung im Herbst noch einmal umzustimmen.
In der Vergangenheit hat es der Metro-Chef in heiklen Situationen immer geschafft, die Eigentümerfamilie Haniel zu überzeugen. Sie gab ihm letztlich eine weitere Chance in der Hoffnung: Der schafft das schon. Aber Cordes hat nicht geliefert. Deshalb sollen nun Fakten geschaffen werden.
Eckhard Cordes: Die Metro-Aktie hat unter ihm stark gelitten   Eckhard Cordes: Die Metro-Aktie hat unter ihm stark gelitten
Den letzten Ausschlag gegeben hat der Machtkampf bei Media-Saturn. Cordes' grundsätzlich nachvollziehbares Bemühen, das Vetorecht der Minderheitsgesellschafter zu brechen und damit mehr Einfluss auf die Geschäfte der Handelstochter zu bekommen, mündete in ein juristisches Hauen und Stechen - mit unschönen Begleiterscheinungen wie Korruptionsvorwürfen.
Wo diplomatisches Geschick gefragt gewesen wäre, hat Cordes es gegen die Unternehmensgründer mit der Brechstange versucht. Dabei hatte er gleich doppelten Misserfolg: Vor Gericht hat Metro bisher nicht recht bekommen. Und das Image des Konzerns ist ziemlich ramponiert.
Das passt zum Eindruck, den die Aktionäre von Metro gewonnen haben. Das DAX-30-Papier verlor schon vor dem Crash enorm an Wert und hat sich seit Jahresbeginn halbiert. Das spricht Bände über Cordes' uneingelöste Versprechen. Aus den angekündigten Börsengängen Real und Kaufhof ist nichts geworden. Und einen Käufer hat er für die renditeschwachen Warenhäuser auch nicht gefunden. Cordes hat unterschätzt, wie schwierig es ist, Shoppingrelikte eines vergangenen Konsumentenzeitalters loszuschlagen. Bei Kennziffern wie Wachstum, Rendite und Firmenwert liefert der Metro-Chef keine Gründe, weshalb sein Vertrag verlängert werden sollte.
Hinzu kommt, dass Cordes mit den Tochterunternehmen ziemlich herrisch umsprang. Der Erneuerung der Media-Markt-Führung ging eine regelrechte Schlammschlacht voraus. Jetzt sieht es so aus, als wollten die Metro-Aufseher Cordes signalisieren, dass auch sie sich auf die harte Tour verstehen.
Das kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch Haniel selbst ein Problem hat: Statt Nachfolger strategisch aufzubauen und dann einen sauberen Schnitt zu machen, hielten die Eigner viel zu lange an Führungskräften fest, mit denen sie unzufrieden waren - wie zuletzt bei Celesio. Kluge Personalpolitik sieht anders aus.
  • FTD.de, 31.08.2011
    © 2011 Financial Times Deutschland,
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