Eckhard Cordes: Die Metro-Aktie hat unter ihm stark gelitten
Den letzten Ausschlag gegeben hat der Machtkampf bei Media-Saturn. Cordes' grundsätzlich nachvollziehbares Bemühen, das Vetorecht der Minderheitsgesellschafter zu brechen und damit mehr Einfluss auf die Geschäfte der Handelstochter zu bekommen, mündete in ein juristisches Hauen und Stechen - mit unschönen Begleiterscheinungen wie Korruptionsvorwürfen.
Wo diplomatisches Geschick gefragt gewesen wäre, hat Cordes es gegen die Unternehmensgründer mit der Brechstange versucht. Dabei hatte er gleich doppelten Misserfolg: Vor Gericht hat Metro bisher nicht recht bekommen. Und das Image des Konzerns ist ziemlich ramponiert.
Das passt zum Eindruck, den die Aktionäre von Metro gewonnen haben. Das DAX-30-Papier verlor schon vor dem Crash enorm an Wert und hat sich seit Jahresbeginn halbiert. Das spricht Bände über Cordes' uneingelöste Versprechen. Aus den angekündigten Börsengängen Real und Kaufhof ist nichts geworden. Und einen Käufer hat er für die renditeschwachen Warenhäuser auch nicht gefunden. Cordes hat unterschätzt, wie schwierig es ist, Shoppingrelikte eines vergangenen Konsumentenzeitalters loszuschlagen. Bei Kennziffern wie Wachstum, Rendite und Firmenwert liefert der Metro-Chef keine Gründe, weshalb sein Vertrag verlängert werden sollte.