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27.08.2011, 09:00
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Technische Frühbildung:
Forschen ist cool
Deutschland ist auf seine Ingenieure angewiesen. Industrie und Politik werben daher mit Kinderkursen für die Tüftler von morgen. Und die beißen an - sogar schon vor der Einschulung.
von Peter Illg
Wehe wenn sie losgelassen werden, dann gehen Luftballons ab wie eine Rakete. Kinder haben ihren Spaß daran, wenn die bunten Ballons kreuz und quer durch den Raum schwirren. Und manche stellen sich die Frage: Warum ist das so?
Antworten können ihnen Erwachsene geben, die sich mit Naturphänomenen auskennen. Sie wissen: Wird die lange Seite eines Trinkhalms mit Knick in den Luftballon gesteckt, gibt ihm das kurze Ende eine genaue Flugrichtung vor. Der Rückstoß der ausströmenden Luft lässt sich beispielsweise zur Fortbewegung nutzen, wenn der Ballonmotor an einem Modellauto befestigt wird. Diese technische Erfahrung können Kinder im Vorschulalter in der Autostadt Wolfsburg machen.
Die Autostadt ist ein Tochterunternehmen von Volkswagen und anerkannter außerschulischer Lernort des niedersächsischen Kultusministeriums. "In dieser Rolle sehen wir uns in der Verantwortung, das Interesse an Technik und Mobilität zu fördern", sagt Michael Pries, Leiter des Fachbereichs Inszenierte Bildung der Autostadt.
Frühkindlicher ForschungsdrangAb einem Alter von drei Jahren seien Kinder von Naturphänomenen fasziniert. "Wir gehen mit unserer technischen Frühbildung darauf ein und vermitteln neue Blickwinkel für bestehende Naturphänomene", erläutert Pries die Idee hinter den Versuchen.
Jeden Tag besuchen Kindergartengruppen Kurse und Workshops zu unterschiedlichen Themen. Und es gibt spezielle Angebote für Tagesgäste, wie Bionik - Falten halten, das Prinzip natürlicher Leichtbaukonstruktionen. Der Natur nachgeahmt.
Die Autostadt hat eine eigene pädagogische Abteilung mit 70 Mitarbeitern, vom Didaktikexperten über die Erzieherin bis hin zum Gymnasiallehrer. Darüber hinaus ist sie Ausbildungsstützpunkt für das Haus der kleinen Forscher, von dort stammt auch die Idee mit dem Luftballon.
Teil 2: "Kinder sollen von klein auf Spaß und Freude an Naturphänomenen bekommen"
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FTD.de, 27.08.2011
© 2011 Financial Times Deutschland,
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