Während die Börse mit sinkenden Ausschüttungen rechnet, erwarten Analysten einen Anstieg. Mutige Anleger vertrauen ihnen. Die Chancen und Risiken. von Thomas Koch
Die Schuldenkrise in der Euro-Zone geht an den Aktienmärkten nicht spurlos vorüber. Zwar notiert der deutsche Leitindex DAX mit rund 7200 Punkten aktuell nur gut zehn Prozent unter seinem Rekordhoch.
Bei dem deutlich stärker von der Performance der Finanztitel abhängigen Euro Stoxx 50 sieht das Bild aber wesentlich schlechter aus. Die größten Aktien der Euro-Zone haben vom Top im Schnitt mehr als 40 Prozent an Wert verloren. Die Angst vor einer stärkeren Beteiligung der Banken an der Rettung Griechenlands und dem Ausbruch einer neuen Finanzkrise belasten die Kurse ebenso wie die Furcht vor einer drohenden stärkeren Abkühlung der Konjunktur.
All das findet aber nicht nur in den Aktiennotierungen seinen Ausdruck, sondern auch in den an der Terminbörse gehandelten Dividenden-Futures der Euro-Zone. Diese spiegeln zuerst die Dividendenerwartungen und im Jahr der Fälligkeit dann die tatsächlich gezahlten Dividenden aller im Euro Stoxx 50 enthaltenen Unternehmen wider, wobei die Ausschüttungen entsprechend der Marktkapitalisierung der Konzerne in die Indexberechnung einfließen.
Diese Dividenden-Futures sind in den vergangenen Wochen quer durch alle Laufzeiten deutlich unter Druck geraten. Die größten Risiken einer sinkenden oder sogar ganz ausfallenden Dividende bestehen aktuell wohl bei den Banken, den deutschen Versorgern und dem finnischen Handyhersteller Nokia, der zuletzt mehrere Gewinnwarnungen herausgeben musste. Die aktuellen Analystenschätzungen geben das allerdings nur teilweise wider.
Einstieg könnte sich lohnen: Ausgewählte Produkte auf Dividenden-Futures des Euro Stoxx 50
Bei Eon, RWE und Nokia gehen zum Beispiel die Analysten von Goldman Sachs in den kommenden Jahren tatsächlich davon aus, dass sich die Gewinnausschüttung an die Aktionäre spürbar reduzieren wird. Bei den Banken hingegen wurden bislang noch keine gravierenden Anpassungen nach unten vorgenommen.
Bei Schwergewichten wie der Banco Santander und vor allem der BNP Paribas rechnen die Strategen in den kommenden Jahren sogar mit einer zum Teil recht deutlichen Erhöhung der Dividende. Die bei vielen Instituten zuletzt klar verbesserte Eigenkapitalausstattung habe die Risiken in diesem Sektor geringer werden lassen, heißt es bei Goldman Sachs. Zu berücksichtigen sei zudem auch die Möglichkeit einer "Dividende mit Wahlrecht", bei der den Anlegern neben der Barausschüttung etwa der Erwerb von Aktien angeboten wird. Ein solches, bereits von französischen und spanischen Banken praktiziertes Vorgehen sei ebenfalls positiv für die Kapitalausstattung der Unternehmen.
Aus Sicherheitsgründen möchten wir Ihre E-Mail-Adresse bestätigen.
Klicken Sie bitte dazu den Aktivierungs-Link, den wir Ihnen
gerade per E-Mail an zugesendet haben.
Mit Italien hat die Ratingagentur S&P die drittgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone herabgestuft - das nährt Sorgen um den Bestand der Währungsunion. FTD.de zeigt, wie die anderen Länder bewertet sind. mehr
Standard & Poor's hat Italiens Bonitätsnote gesenkt. Die Ratingagentur begründet ihre Entscheidung relativ unverhohlen mit politischen Motiven. Recht so. mehr
Die US-Notenbank will mit allen Mitteln die Konjunktur beleben. Dabei kopiert sie die Operation "Twist" aus den 1960er Jahren. Der Tanz zeigt Wirkung: Die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen fällt auf den tiefsten Stand seit mehr als einem halben Jahrhundert. mehr
Zwei Wochen nach der gezielten Schwächung des Franken durch die Schweizer Nationalbank rutscht die Währung erneut ab. Hintergrund sind Gerüchte über weitere Eingriffe in den Devisenmarkt. Die Spekulationen kommen den Währungshütern sehr zupass. mehr
EU, IWF und EZB kontrollieren, ob die Griechen all ihre Sparzusagen einhalten. Wenn sie das nicht tun, droht die Troika damit, kein weiteres Geld an die Hellenen zu geben. Das ist ein schlechter Witz. mehr
Die Privatisierung der staatlichen Lotterie soll Milliarden in Spaniens leere Staatskassen spülen. Dazu muss ein Börsengang her - das ist gewagt im jetzigen Marktumfeld, doch die Regierung kämpft dafür mit allen Mitteln. mehr
Ausreichender Sicherheitsbedarf bei Zertifikaten kostet zwar Rendite, in der aktuellen Marktphase ist es jedoch wichtiger denn je. FTD.de hat sich einzelne Papiere angeschaut. mehr
Nach früheren Rezessionen war der US-Häusermarkt stets einer der wichtigsten Wachstumstreiber der Konjunktur. Davon ist er derzeit himmelweit entfernt. Eine Besserung ist nicht in Sicht. mehr
Was bekommen Sie - nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben - auf die Hand? Prüfen Sie mit dem kostenlosen Gehaltsrechner, ob eine Gehaltserhöhung, ein Krankenkassen- oder Jobwechsel den gewünschten Gehaltssprung bringt. mehr
Börsen- und Finanzmarktdaten:
Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch die Interactive Data Managed Solutions
AG. Es wird keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen!