Das Sparschwein ist zweifelsohne die schlechteste Geldanlage
"Sparbuchzinsen aber gleichen derzeit kaum die Inflation aus", sagt Panagiotis Siskos, Fondsexperte vom BVI Bundesverband Investment und Asset Management. Sie bringen meist deutlich weniger als 1,5 Prozent. Auf den lukrativsten Tagesgeldkonten gibt es zwar etwas mehr als zwei Prozent, die Inflationsrate lag im Mai aber bei 2,3 Prozent. Auch Versicherungsprodukte haben einen Nachteil: "Wer dieses Geld von heute auf morgen braucht, kommt häufig nur schwer oder mit erheblichen Verlusten an das Ersparte", sagt Siskos.
Dabei gäbe es Alternativen, die - zumindest langfristig - höhere Erträge bringen und mit denen Anleger trotzdem flexibel bleiben. Zum Beispiel Aktien oder Aktienfonds. Nach Berechnung des Deutschen Aktieninstituts brachte ein Investment in den DAX in den vergangenen 20 Jahren eine jährliche Rendite von 8,1 Prozent. Mit einem aktiv gemanagten Aktienfonds mit Schwerpunkt Deutschland konnten Anleger laut BVI im Schnitt sieben Prozent pro Jahr erzielen.
Warum also bevorzugen so viele das Sparbuch? Laut einer im Auftrag des BVI durchgeführten Forsa-Umfrage steht für knapp die Hälfte der Deutschen Sicherheit beim Sparen an erster Stelle. Faktoren wie Ertrag oder Risikostreuung sind dagegen nur für jeweils sechs Prozent wichtig. Dazu kommen die Angst vor Verlusten bei Dividendentiteln sowie mangelnde Kenntnis, die die Anleger zum Sparbuch greifen lassen.
Dabei ist es gar nicht so schwer, sich ein Portfolio aufzubauen. "In einem ersten Schritt muss sich ein Anleger überlegen, wie lange sein Anlagehorizont ist", sagt Anlageexperte Beck. Kurzfristig erscheinen Aktien, da deren Kurse stark schwanken, zwar riskanter als das Sparbuch oder Staatsanleihen. "Über einen längeren Zeitraum aber, das zeigt die Erfahrung, gleichen sich diese Kursschwankungen aus", sagt Beck.