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Merken   Drucken   18.08.2011, 07:38 Schriftgröße: AAA

Falsches Sparen: Die Fehler der Deutschen beim Vermögensaufbau

Die Deutschen legen viel Geld auf die hohe Kante. Aber sie sparen falsch. Dabei ist ein systematischer Vermögensaufbau gar nicht so schwer. von Gerd Hübner
Es ist eine stolze Zahl: 4930 Mrd. Euro. Auf diese Summe belief sich nach Berechnungen des Bundesverbands deutscher Banken Ende 2010 das Geldvermögen der privaten Haushalte hierzulande. Das sind 154 Mrd. Euro mehr als im Jahr zuvor.
Soweit die gute Nachricht. Die schlechte: Nach Ansicht von Experten legen die Deutschen dieses Geld im Durchschnitt nicht richtig, oder "ineffizient" an, wie es Andreas Beck vom Institut für Vermögensaufbau formuliert. Denn immerhin rund zwei Drittel des Vermögens befinden sich auf Sparbüchern, werden als Sichteinlagen oder Bargeld gehalten oder sind in Versicherungen angelegt.
Das Sparschwein ist zweifelsohne die schlechteste Geldanlage   Das Sparschwein ist zweifelsohne die schlechteste Geldanlage
"Sparbuchzinsen aber gleichen derzeit kaum die Inflation aus", sagt Panagiotis Siskos, Fondsexperte vom BVI Bundesverband Investment und Asset Management. Sie bringen meist deutlich weniger als 1,5 Prozent. Auf den lukrativsten Tagesgeldkonten gibt es zwar etwas mehr als zwei Prozent, die Inflationsrate lag im Mai aber bei 2,3 Prozent. Auch Versicherungsprodukte haben einen Nachteil: "Wer dieses Geld von heute auf morgen braucht, kommt häufig nur schwer oder mit erheblichen Verlusten an das Ersparte", sagt Siskos.
Dabei gäbe es Alternativen, die - zumindest langfristig - höhere Erträge bringen und mit denen Anleger trotzdem flexibel bleiben. Zum Beispiel Aktien oder Aktienfonds. Nach Berechnung des Deutschen Aktieninstituts brachte ein Investment in den DAX in den vergangenen 20 Jahren eine jährliche Rendite von 8,1 Prozent. Mit einem aktiv gemanagten Aktienfonds mit Schwerpunkt Deutschland konnten Anleger laut BVI im Schnitt sieben Prozent pro Jahr erzielen.
Warum also bevorzugen so viele das Sparbuch? Laut einer im Auftrag des BVI durchgeführten Forsa-Umfrage steht für knapp die Hälfte der Deutschen Sicherheit beim Sparen an erster Stelle. Faktoren wie Ertrag oder Risikostreuung sind dagegen nur für jeweils sechs Prozent wichtig. Dazu kommen die Angst vor Verlusten bei Dividendentiteln sowie mangelnde Kenntnis, die die Anleger zum Sparbuch greifen lassen.
Dabei ist es gar nicht so schwer, sich ein Portfolio aufzubauen. "In einem ersten Schritt muss sich ein Anleger überlegen, wie lange sein Anlagehorizont ist", sagt Anlageexperte Beck. Kurzfristig erscheinen Aktien, da deren Kurse stark schwanken, zwar riskanter als das Sparbuch oder Staatsanleihen. "Über einen längeren Zeitraum aber, das zeigt die Erfahrung, gleichen sich diese Kursschwankungen aus", sagt Beck.

Teil 2: Portfolio zusammenstellen und pflegen

  • FTD.de, 18.08.2011
    © 2011 Financial Times Deutschland,
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