Welche Fonds schlagen den Vergleichsindex und welche enttäuschen die Anleger? Unsere Serie, die auf Daten der Ratingagentur Morningstar basiert, hält Sie auf den Laufenden.
Als es an den Finanzmärkten gut lief, hatten US-Value-Fonds schlechte Karten. Jetzt dürfte das Interesse der Investoren an den Substanzwertfonds wieder steigen. von Olaf Wittrock
Typischerweise geht es an den Börsen so zu: Sind Anleger bester Stimmung, weil die Konjunktur brummt und die Kurse steigen, dann profitieren davon Unternehmen besonders stark, die auf die Zukunft bauen, die großes Wachstum versprechen und steigende Erträge. Genau gegensätzlich verhält es sich in einer Baisse, in der bei Investoren die Skepsis überwiegt. Jetzt sind eher Aktien von soliden Firmen gefragt, die seit Jahren beweisen, dass sie ordentliche Gewinne einfahren und Dividenden ausschütten. In Krisen zählen also nicht Prognosen, sondern Substanz, im Branchenjargon Value.
Die zehn besten US-Value-Aktienfonds
Nun sind die Börsen in den vergangenen Wochen kräftig auf Talfahrt gegangen, und damit wird bei Aktienanlegern das Interesse an Value-Investments steigen. Das dürfte insbesondere für US-Value-Fonds gelten, die im größten Aktienmarkt der Welt unterwegs sind. Das aktuelle Morningstar-Rating dieser Kategorie offenbart allerdings zunächst die andere Seite der Medaille: Im Schnitt der vergangenen drei Jahre haben sich Value-Fonds keineswegs besser geschlagen als der Gesamtmarkt. Im Gegenteil: Gemessen am S&P 500 entpuppte sich der Anlagezeitraum August 2008 bis August 2011 mit minus 0,9 Prozent pro Jahr fast als Nullsummenspiel. Die Value-Fonds aus der Region verloren dagegen im Schnitt 3,4 Prozent pro Jahr, also rund zehn Prozent insgesamt. Ein Grund dafür ist der in dieser Zahl verborgene zwischenzeitliche Kursanstieg: Zwischen Frühjahr 2009 und Frühjahr 2011 waren die Märkte fast ungebrochen im Plus. Dabei gerieten Value-Aktien gegenüber anderen Titeln ins Hintertreffen.
Diese Rückschau taugt aber nicht als Indikator für künftige Entwicklungen. Weitaus relevanter dafür ist, in welche Titel und Branchen die Value-Fonds das Geld anlegen. Da gibt es zunächst die übliche US-Value-Aktienmischung. Sie besteht überwiegend aus Aktien von fünf Branchen: Zunächst ist da das Finanzwesen, vertreten durch große Banken wie die Bank of America, JP Morgan Chase oder auch Wells Fargo. 20 bis 30 Prozent haben die Fonds von Robeco, Invesco, Pioneer und Janus Capital hier angelegt. Dazu kommen mit jeweils zehn bis 20 Prozent Anteil die Sektoren Technologie, Energie, Gesundheitswirtschaft und Konsumgüter. Darunter finden sich üblicherweise Aktien von etablierten Weltkonzernen wie IBM und Microsoft, Exxon und Chevron, Pfizer und Amgen, Procter & Gamble und Kraft Foods.
Einige der besten Fonds, vornehmlich jene aus der Schweiz, weichen von dieser Standardmischung deutlich ab. So ist der US-Large-Cap-Value-Fonds der Schweizer Boutique Abrias zu mehr als einem Drittel in Finanzwerten investiert, dafür spielen die Märkte IT und Gesundheit kaum eine Rolle. Der Swisscanto-Fonds bildet in gewisser Weise den genauen Gegenpol dazu: Er setzt keine besondern Schwerpunkte, sondern streut das Geld fast gleichmäßig über die wichtigsten Branchen. Und der Vontobel-Fonds ist im Finanzsektor extrem untergewichtet, hat dafür aber ein Drittel in Konsumgüteraktien angelegt. Nur eines gilt für alle Produkte: Wer investiert, investiert immer in US-Dollar und riskiert damit auch ein Stück Währungskursspekulation.
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