Welche Fonds schlagen den Vergleichsindex und welche enttäuschen die Anleger? Unsere Serie, die auf Daten der Ratingagentur Morningstar basiert, hält Sie auf den Laufenden.
Aktienfonds aus dem Energiesektor gehören zu den hochspekulativen Anlageformen. In der aktuellen Lage sind sie daher mit besonderer Vorsicht zu genießen. von Olaf Wittrock
Nicht nur Laien sind immer wieder verwundert, dass auf der Erde das Öl nicht langsam ausgeht. Schließlich rechnen Umweltschützer und Wachstumskritiker seit Jahren vor, wann es mit dem Energieträger Nummer eins ein Ende hat. Fast ebenso regelmäßig tauchen dann aber neue Vorkommen auf, ob nun vor der Küste Brasiliens, in der Tiefsee des Golfs von Mexiko oder vor unserer Haustür in der Nordsee. Und flugs verschieben die Propheten den Exitus erneut um ein paar Jahre.
Bei Investoren im Energiesektor müssen die Berichte über neue Ölquellen gemischte Gefühle auslösen. Einerseits können Konzerne, die Öl fördern oder verarbeiten, durch die neuen Vorkommen auf zusätzliche Geschäfte hoffen. Andererseits basiert die Geldanlage immer auch auf dem Kalkül der strukturellen Knappheit fossiler Energieträger. Denn genau die hält die Preise hoch. Jedenfalls theoretisch. Denn in der Realität hängt die Kursentwicklung von Energieaktien von weiteren Einflussgrößen ab.
Die zehn besten Aktienfonds aus dem Energiesektor
Faktor eins ist die Konjunktur: Da die Nachfrage nach Öl und anderen Energieträgern zunimmt, wenn die Wirtschaft brummt, steigt und fällt die Rendite der Konzerne mit der Wirtschaftslage. Die war zuletzt alles anderes als sicher - entsprechend groß waren die Schwankungen der Fonds.
Faktor zwei ist der Dollar: In den vergangenen zwölf Monaten hat der Euro gegenüber der Leitwährung für den Ölhandel um etwa 20 Prozent aufgewertet. Das ist für hiesige Anleger ärgerlich, denn die anhaltende Dollar-Schwäche fraß die gar nicht schlechte Kursentwicklung der US-Ölgiganten der ersten Jahreshälfte auf.
Ein weiterer Faktor sind externe Effekte: Dazu zählen politische Einflüsse etwa durch das Ölförderkartell Opec, das die Preise stark reguliert, oder die Unruhen in Arabien. Aber auch Katastrophen haben die Kurse zuletzt bewegt, die havarierte BP-Ölplattform vor der US-Küste genauso wie das Erdbeben und seine Folgen in Japan. Oder jüngst das Leck bei einer Shell-Plattform in der Nordsee.
Wer all das bedenkt, versteht, warum Anbieter von Energieaktienfonds, die ganz überwiegend mit Aktien aus der Ölindustrie spekulieren, ihre Produkte nur zur Beimischung in großen Portfolios empfehlen. Hohes Risiko bedeutet indes auch, dass sich Ölspekulationen mit einem glücklichen Händchen durchaus mal auszahlen können. Investec etwa ist mit zwei Fonds, die nahezu identische Aktien halten, unter den zehn besten Fonds des Ratings vertreten. Der Top-Fonds schneidet lediglich besser ab, weil er in britischen Pfund notiert. Erfolgsrezept war hier die deutliche Untergewichtung nordamerikanischer Titel, welche die Leitindizes zu zwei Dritteln beherrschen. Dafür findet sich unter anderem als größte Position die starke Aktie des brasilianischen Ölriesen Petrobras im Portfolio. Der zweitplazierte Fonds von BNP Paribas profitierte ebenfalls von seiner regionalen Ausrichtung. Er ist ausschließlich in Europa investiert.
In diesem Jahr stehen die Fonds allerdings alle satt im Minus, ganz egal, wo sie investieren. Und das wird wohl auch erst einmal so bleiben. Schließlich ist Öl das Schmiermittel der Weltwirtschaft. Und die zeigt sich gerade in keinem stabilen Zustand.
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