Die Erleichterung darüber, dass die Assekuranz die Krise besser überstanden hat als die Banken, weicht langsam der Sorge wegen der aktuellen Lage. Niedrige Zinsen und eine schärfere Aufsicht machen den Versicherern zu schaffen. Noch ist ungewiss, welche Auswirkungen die neuen Eigenkapitalregeln der EU unter dem Stichwort Solvency II für die verschiedenen Akteure im Markt haben.
Auch die Geschäftsentwicklung stellt die Branche vor Probleme. In der Lebensversicherung können die Anbieter in ihrem Kerngeschäft kaum noch wachsen, in der einst gewinnbringenden Autoversicherung macht ihnen scharfer Wettbewerb und anhaltender Preisdruck zu schaffen.
Zwar ist die Mehrzahl der Manager der Auffassung, dass die Assekuranz die aktuelle Talfahrt bislang weit besser überstanden hat als die Kapitalmarktkrise der Jahre 2001 bis 2003. Aber die meisten von ihnen sehen keinen Grund zur Entwarnung. Denn 88 Prozent der Teilnehmer des FTD-Entscheiderpanels sind der Überzeugung, dass die Assekuranz die Krise noch nicht überstanden hat. Welche Schlüsse die Manager daraus für ihr Unternehmen ziehen, wie sie die Spätfolgen der Krise und die Auswirkungen von Solvency II einschätzen, dokumentiert die Studie des FTD-Entscheiderpanels Versicherungen.