Werner Hoyer ist Staatsminister im Auswärtigen Amt. Noch
Niemand in Deutschland will so sehr Außenminister sein, wie der zweimalige Vizeminister, der seinen heutigen Job schon einmal unter Außenminister Klaus Kinkel innehatte. Mitstreiter aus dieser Zeit erinnern sich an den fachkundigen Experten, der auch später als außenpolitischer Sprecher seiner Fraktion für liberale Kompetenz stand - bis zum FDP-Wahlerfolg 2009, der auch für Hoyer zu einer bitteren Niederlage wurde.
Westerwelle, der ihn 1994 schon als Generalsekretär der Partei abgelöst hatte, machte vom Recht des Vorsitzenden Gebrauch und zog an ihm vorbei auf den Ministerposten im AA. Trotzdem kehrte Hoyer zurück auf seinen alten Posten in der Hoffnung auf Arbeitsteilung: Der Vizekanzler und Außenpolitik-Novize Westerwelle würde sich um Partei, Kabinett und Koalition kümmern, der Staatsminister wollte die Rolle als der eigentliche Außenminister für sich.
Ratgeber in schwierigen Fragen
Anfangs schien der Traum noch Wirklichkeit zu werden. Bei kniffligen Fragen rief der Chef stets: "Werner, komm doch mal." Doch dann fand Westerwelle selbst so viel Gefallen am vornehmen diplomatischen Geschäft, dass Werner immer seltener gefragt wurde. Und seit die Partei Westerwelle auch noch aus dem Parteivorsitz gedrängt hat, gibt es gar keinen Platz mehr für Werner, den Experten.