Wegen des Skandals musste der damalige Bankchef Dirk Jens Nonnenmacher gehen
Mit den neuen Erkenntnissen gewinnt der Fall an Dynamik. "Wenn man sich die Liste derer anschaut, die in den Fall involviert sind, gibt es nur wenige, die über Kontakte zu Leuten wie Jan H. verfügen", sagt einer, der in New York dabei war.
Im September 2009 war ein 13-köpfiges Team in der New Yorker Dependance der Landesbank angerückt, bestehend aus hochrangigen HSH-Managern und Mitarbeitern der Münchner Sicherheitsberatung Prevent. Die Mission: Der in Ungnade gefallene Statthalter sollte fristlos entlassen werden. An diesem Tag sollten ihm die Papiere überreicht werden. Doch Roland K. war nicht anwesend.
In dessen Abwesenheit filzten die Privatermittler Roland K.s Büro - und stießen in seinem Computer auf Kinderpornografie. Der Fall wurde der New Yorker Polizei übergeben. Doch die US-Ermittler kamen schnell zu dem Schluss, dass K. Opfer einer Intrige geworden sei, sein Computer manipuliert war.
Seitdem ermittelt die New Yorker Staatsanwaltschaft wegen Behinderung der Justiz und Vortäuschen einer Straftat. In den USA stehen empfindliche Strafen auf den Straftatbestand, der "Obstruction of justice" genannt wird. Mehrjährige Haftstrafen drohen.