Countrywide vergab zahlreiche Kredite an Hauskäufer, für die ein klassisches Bankdarlehen nicht infrage gekommen wäre. Diese Subprime-Kredite wurden verbrieft und an Investoren verkauft. Nach dem Platzen der Immobilienblase in den USA konnten aber zahlreiche Kreditnehmer ihre Schulden nicht mehr bedienen, so dass die Käufer der mit den Hypotheken besicherten Wertpapiere herbe Verluste erlitten. Sie verklagten die Bank of America auf Schadensersatz.
Bankchef Moynihan versuchte einen Befreiungsschlag
Bankchef Brian Moynihan will einen Schlussstrich unter die Angelegenheit ziehen: Ende Juni verpflichtete sich sein Haus zur Zahlung von 8,5 Mrd. Dollar an geschädigte Investoren. Doch der Vergleich, der noch der Zustimmung des zuständigen Gerichts bedarf, wird von mehreren Seiten angefochten. Erst am Montag legte die US-Einlagensicherungsbehörde FDIC Einspruch ein.
Sollte das Gericht die mit einer Gruppe von 22 Großinvestoren ausgehandelte Einigung im November für ungültig erklären, könnte die BofA zu noch höheren Entschädigungszahlungen verurteilt werden. Die Rückstellungen für den Vergleich und weitere Rechtsstreitigkeiten bescherten der Bank im zweiten Quartal bereits einen Rekordverlust von 8,8 Mrd. Dollar. Insgesamt werden die Folgekosten der Countrywide-Übernahme auf 30 Mrd. Dollar geschätzt.
US-Gericht weist Klage der Deutschen Bank ab
Ein kleiner Lichtblick für die BofA: Eine Klage der
Deutschen Bank und einer US-Tochter der französischen
BNP Paribas wurde am Dienstag abgewiesen.
Die beiden Institute hatten Verluste mit Wertpapieren einer Zweckgesellschaft names Ocala Funding erlitten, die mit Darlehen eines mittlerweile zusammengebrochenen Hypothekenfinanzierers besichert waren. Die BofA verwaltete die Sicherheiten für die Papiere und wurde von den beiden europäischen Instituten beschuldigt, ihnen Rückflüsse aus den Darlehen vorenthalten zu haben.