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30.08.2011, 16:46
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Furcht vor Rezession:
US-Autofahrer im Käuferstreik
Die Lage der Autoindustrie in Amerika verfinstert sich: Anstatt sich neue Wagen anzuschaffen, fahren potenzielle Käufer ihre alten Karossen länger - wenn sie überhaupt noch ins Auto steigen.
von Matthias Ruch, New York
Die Autobauer in den USA müssen sich auf eine deutliche Abkühlung des nordamerikanischen Marktes einstellen. Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) und weitere Marktexperten korrigieren ihre Prognosen teils deutlich nach unten, Marktführer General Motors (
GM ) drosselt bereits die Produktion. Das Ziel, in diesem Jahr mindestens 13 Millionen Autos zu verkaufen, scheint kaum noch erreichbar.
GM-Chef Daniel Akerson sieht die Zukunft seiner Branche im Heimatland mit Skepsis
Dahinter steht die Furcht vor einem Rückfall in eine Rezession. Konsumenten und kleine Unternehmen halten sich mit größeren Ausgaben zurück und fahren ihre alten Autos nun deutlich länger als bisher. Wegen des hohen Durchschnittsalters der Autos, das inzwischen bei fast elf Jahren liegt, wartet die Industrie bereits seit Monaten auf eine umfangreiche Erneuerungswelle.
Öfter mal das Auto stehen lassen
Diese bleibt bislang allerdings aus. Zudem fahren die Amerikaner auch weniger: Nach Berechnungen der Federal Highway Administration legten sie in der ersten Jahreshälfte 15,5 Milliarden Meilen weniger mit dem Auto zurück - das ist der niedrigste Stand seit 2004.
GM-Chef Dan Akerson hatte schon Mitte August im FTD-Gespräch vor der "Gefahr einer neuen Rezession" gewarnt. Vorsorglich hätte GM die Kosten bereits so weit reduziert, dass der Konzern auch in einem stagnierenden Markt noch Geld verdienen könnte.
Teil 2: "Optimistische Erwartungen nicht erfüllt"
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FTD.de, 30.08.2011
© 2011 Financial Times Deutschland,
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