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Merken   Drucken   29.08.2011, 17:42 Schriftgröße: AAA

Leitathletik-WM: Hürdensieger nachträglich disqualifiziert

Im WM-Hürdensprint krachte es mächtig - nicht nur auf der Bahn. Weil er seinen Gegner berührt haben soll, wurde Sieger Dayron Robles nach einem Protest der Titel aberkannt. Stattdessen gewann ein Außenseiter. von Ulrike John
Das silberne Kreuz glitzerte am Hals, Gold hatte er fast schon in der Hand - doch am Ende stand Dayron Robles ohne Medaille da. Der Olympiasieger und Weltrekordler aus Kuba gewann zwar bei der Leichtathletik-WM in Daegu das mit Spannung erwartete Finale über 110 Meter Hürden, wurde später aber nach einem Protest der Chinesen disqualifiziert.
"So will ich nicht gewinnen. Es ist eigentlich schon sehr enttäuschend, wenn es so läuft, auch wenn ich sehr nah dran war am Sieg", sagte der neue Weltmeister Jason Richardson aus den USA.
Robles war in 13,14 Sekunden über die zehn 106,7 Zentimeter hohen Hürden geflitzt. Er berührte aber an der vorletzten von ihnen seinen chinesischen Rivalen Liu Xiang. Das war freilich erst in Zeitlupe zu sehen, als Robles schon seine Ehrenrunde lief. "Ich bin voller Freude. Ich bin so glücklich, dass ich Kuba dieses goldene Geschenk geben kann", sagte der 24-Jährige in einer ersten Reaktion über den vermeintlichen Sieg bei seiner vierten Weltmeisterschaft.
Der zweitplatzierte Richardson hatte 13,16 Sekunden benötigt, rückte aber vom Silber- auf den Goldrang vor. "Natürlich bin ich glücklich. Ich habe hart genug gearbeitet, um hier oben zu stehen", sagte er. Athen-Olympiasieger Liu (13,27) wurde letztendlich Zweiter vor dem Briten Andrew Turner (13,44).
Es krachte und schepperte im Hürdenwald, und hinter den Kulissen ging es gerade so weiter: "Ich habe gespürt, wie jemand meinen Ellbogen berührt hat und dann habe ich kurz das Gleichgewicht verloren", sagte Liu über die kritische Situation. Der chinesische Verband legte einen Protest beim Kampfgericht ein, ein Gegenprotest der Kubaner blieb am späten Montagabend (Ortszeit) erfolglos.
Einer der Verlierer neben Robles war auch David Oliver. Der Weltjahresbeste aus den USA verpasste als Vierter nach dem Aus von Robles die Medaillenränge. Mit dem Olympia-Dritten, Liu und Robles standen erstmals bei einer internationalen Meisterschaft die drei schnellsten Hürdensprinter der Leichtathletik-Geschichte zusammen in einem Endlauf. Ausgerechnet der Mann aus Guantánamo hatte zuvor in martialischen Worten prophezeit: "Ein Fehler - und du bist tot."
  • dpa, 29.08.2011
    © 2011 Financial Times Deutschland,
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