Die IWF-Direktorin Christine Lagarde
Die IWF-Analyse verstärkt Zweifel an der Kapitalausstattung europäischer Banken. Der Fonds unterstreicht mit den Zahlen die Forderung seiner Präsidentin Christine Lagarde nach neuen Kapitalspritzen für die Institute. Ähnliche Vorschläge kamen diese Woche vom Chef der europäischen Bankenaufsicht EBA, Andrea Enria. Er hatte angemahnt, dass der europäische Rettungsfonds EFSF notleidende Banken im Krisenfall direkt mit Geld unterstützen müsse. Beide Vorstöße wurden in den Euro-Staaten heftig kritisiert.
Die Ökonomen des IWF benutzen für ihre Schätzungen Kreditausfallversicherungen auf Anleihen der Euro-Krisenstaaten Irland, Griechenland und Portugal sowie aus Italien, Spanien und Belgien, um den Wert der Anleihen zu Marktpreisen zu schätzen.
Nach Angaben von IWF-Vertretern kann die Analyse einen Großteil des jüngsten Kurssturzes bei europäischen Großbanken erklären, die viele Anleihen aus Euro-Krisenstaaten halten. "Die Bewertung zu Marktpreisen ist ein recht brutales Vorgehen, doch das sind die Schätzungen, die Hedge-Fonds zurzeit vornehmen", sagte ein Vertreter. Der IWF-Entwurf wird derzeit noch diskutiert und kann verändert werden.
"Einschätzung verfälscht"